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So funktioniert die Bundestagswahl

Wir erklären, warum jeder Bürger zwei Stimmen hat. Fakten zum Wahlsystem.

Tanja Zech, 25.08.2017
Bundestagswahl 2017: Jeder Wähler hat zwei Stimmen
Bundestagswahl 2017: Jeder Wähler hat zwei Stimmen © dpa

Deutschland. Der Kernsatz der Demokratie in Deutschland steht in Artikel 20 des Grundgesetzes: „Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus.“ Dazu wählen die Bürger und Bürgerinnen politische Interessenvertreter, denn die Staatsform ist eine repräsentative Demokratie. Am 24. September 2017 wählten 61,5 Millionen Wahlberechtigte den 19. Bundestag.

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Welche Aufgaben hat der Bundestag?

Der Bundestag ist das Parlament der Bundesrepublik Deutschland. Repräsentanten des Volkes sind die Abgeordneten, die für jeweils vier Jahre gewählt werden. Die wichtigsten Aufgaben des Bundestags sind die Wahl des Bundeskanzlers, Gesetzgebung und Kontrolle der Regierung.

Warum haben Wähler bei der Bundestagswahl zwei Stimmen?

Das Wahlsystem bei der Bundestagswahl ist die personalisierte Verhältniswahl. Jeder Wähler setzt zwei Kreuze auf den Stimmzettel: Mit der Erststimme entscheiden sie, welcher Politiker aus ihrem Wahlkreis als Abgeordneter in den Bundestag einziehen soll. Über diese Direktmandate wird die Hälfte der Sitze im Bundestag vergeben; die anderen über die Landeslisten der Parteien. Diese stellen in jedem Bundesland Kandidaten für den Bundestag auf.

Die Zweitstimme vergibt der Wähler an eine Partei. Die Zweistimmen haben ein größeres Gewicht, denn sie definieren die Machtverhältnisse im Parlament: die Anzahl der Sitze für die einzelnen Parteien.

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Wie viele Abgeordnete hat der Bundestag?

Der Bundestag hat regulär 598 Sitze – doch diese Zahl kann sich erhöhen. Im 19. Bundestag gibt es 709 Abgeordnete. Das liegt an den Überhangmandaten: Wenn einer Partei über die Zweitstimmen beispielsweise 100 Sitze zustehen, aber 110 ihrer Kandidaten per Erststimme direkt gewählt wurden, dürfen diese zehn zusätzlich in den Bundestag einziehen. Damit die übrigen Parteien dadurch nicht benachteiligt werden, werden auch ihnen prozentual weitere Sitze zugeteilt.

Wie viele Parteien stehen zur Wahl?

Als Foren für Mitbestimmung und als Interessensvertreter der Bürger spielen Parteien in den Kommunen sowie auf Landes- und Bundesebene eine zentrale Rolle im politischen System der Bundesrepublik. Zur Bundestagswahl 2017 traten 42 Parteien an – so viele wie noch nie seit der Wiedervereinigung. 16 sind zum ersten Mal dabei. Die großen Volksparteien CDU/CSU und SPD dominieren die Parteienlandschaft und bilden die aktuelle Regierungskoalition. Im 19. Deutschen Bundestag sind sieben Parteien mit 709 Abgeordneten vertreten: CDU, CSU, SPD, AfD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen.

Parteien und politische Stiftungen in Deutschland

Wer kommt in den Bundestag?

Nur Parteien, die bundesweit mindestens fünf Prozent aller Zweitstimmen erhalten haben, dürfen in den Bundestag einziehen. Die Fünf-Prozent-Klausel verhindert, dass zu viele kleine Parteien im Parlament vertreten sind, was die Bildung einer regierungsfähigen Koalition erschweren würde.

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Wer wählt den Kanzler oder die Kanzlerin?

Das Regierungsoberhaupt wird nicht vom Volk direkt gewählt, sondern von den Abgeordneten im Bundestag. Der Bundespräsident schlägt den Kanzlerkandidaten, beziehungsweise die -kandidatin vor — in der Regel ist das der Kandidat, dessen Partei die Bundestagsmehrheit hat.

Wer darf wählen und gewählt werden?

Es gibt ein aktives und ein passives Wahlrecht. Bei Bundestagswahlen kann jeder deutsche Staatsbürger ab 18 Jahren seine Stimme abgeben. Volljährigkeit ist auch die Voraussetzung, um in den Bundestag gewählt zu werden. Bei der Bundestagswahl 2017 waren nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes etwa 61,5 Millionen Bürger wahlberechtigt – 31,7 Millionen Frauen und 28.8 Millionen Männer.

Tatsachen über Deutschland: Staat und Politik

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