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Virtuelles Kraftwerk

Die Bundesregierung setzt ehrgeizige Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien. Wir stellen in unserer Serie Projekte vor, die die Energiewende ganz praktisch fördern. deutschland.de-Serie „Energiewende“, Teil 1

11.12.2012
Monteur
© picture-alliance/ZB

Der Strom kommt aus der Steckdose. Doch zukünftig wird er häufig auch aus „virtuellen“ Öko-Kraftwerken stammen, die durch ein intelligentes Stromnetz miteinander gekoppelt sind. Strom aus Windkraft, Sonnen- und Biomasse-Energie trägt immer stärker zur Deckung des Elektrizitätsverbrauchs in Deutschland bei. Inzwischen sind es bereits mehr als 25 Prozent. Dadurch verändert sich das Energiesystem. Andere Kraftwerke müssen flexibel zu- und abgeschaltet werden können, je nachdem, wie viel von dem fluktuierenden Ökostrom gerade produziert wird. Dies können klassische Erdgas-Kraftwerke leisten, zunehmend werden aber auch „virtuelle Kraftwerke“ die Lücke füllen.

Kürzlich hat der Stadtwerke-Verbund Trianel in Aachen eine neue Variante davon testweise in Betrieb genommen. Dabei werden 25 kleine Blockheizkraftwerke, die in Häusern gleichzeitig Strom und Wärme liefern, zu einem Verbund zusammengeschaltet und zentral wie ein einziges Kraftwerk gesteuert. Als Brennstoff dient Wasserstoff, der vor Ort aus Erdgas hergestellt wird. Der besondere Vorteil: Die Energie wird dort produziert, wo sie benötigt wird. „Das entlastet die Stromverteilungsnetze und vermeidet Übertragungsverluste, die laut Trianel bei der Erzeugung in Großkraftwerken bis zu zehn Prozent betragen können.

Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) war beim Start des Projekts, an dem 15 Stadtwerke und Regionalversorger beteiligt sind, anwesend. Er sagte: „Ich bin überzeugt, dass das was Sie hier machen, der Beginn einer ganz neuen Entwicklung ist.“ Virtuelle Kraftwerksverbünde seien „zukunftsweisende Meilensteine auf dem Weg zu einer erfolgreichen Energiewende“.

Das zukünftige Energiesystem wird „smart“ sein, intelligent und flexibel. Als „virtuelle Kraftwerke“ lassen sich etwa auch Windräder, Solarmodule und Biogasanlagen zusammenfassen, die in verschiedenen Regionen stehen können. Damit kann die Ökostrom-Produktion verlässlicher gemacht werden, denn das Biogas-Kraftwerk kann „einspringen“, wenn Wind und/oder Sonne pausieren. Eine weitere Komponente des „smarten Netzes“ ist es, große Stromverbraucher wie Kühlhäuser je nach Strom-Verfügbarkeit zu- und abzuschalten.

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