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Jeder Amateurkicker kommt ins Fernsehen

Gute Ideen aus Deutschland: Eine Spezialkamera soll Fußball automatisch ins TV übertragen.

29.05.2017
© dpa - Soccer

Deutschland. Können bald Familie und Freunde den Amateurkickern im Fernsehen zuschauen? Die Kölner Produktionsfirma Wige Media testet die automatische Übertragung von Amateurfußballspielen. Eine an der Mittellinie installierte 180-Grad-Kamera mit einer speziellen Software überträgt das Spielgeschehen mittels Algorithmus. Kameraleute, Regisseure und Kommentatoren werden überflüssig.

Die Bilder sind auf dem Sender Sporttotal, einer Tochterfirma von Wige Media, zu sehen. Nutzer können am Computer, auf Smartphones und Tablets, live oder on-demand von jedem Ort der Erde ihre Lieblingsmannschaft oder ihren Lieblingsspieler verfolgen. Der Clou: Jeder Zuschauer soll selbst Regie führen können, eine individuelle Perspektive einnehmen, stoppen sowie vor- und zurückspulen können.

Riesiges Potenzial

Die Idee ist so einfach wie überzeugend – und das Vermarktungspotenzial riesig. Allein beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) sind über 25.000 Vereine mit fast sieben Millionen Mitgliedern und etwa 160.000 Mannschaften registriert. Finanzieren will sich der Sender über Werbung. Für die Nutzer ist die Basisversion kostenfrei, die Vereine zahlen lediglich einen geringen Mitgliedsbeitrag bei Sporttotal. Die Dax-Unternehmen Allianz, Deutsche Post und Deutsche Telekom haben sich bereits beteiligt und bringen ihr Know-how ein. Gelingt der Techniktest – und so sieht es aus –, sollen bis Ende 2019 schon 3.000 Systeme installiert sein. Langfristig hat Sporttotal auch die internationalen Fußballmärkte und weitere Sportarten im Visier.

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