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Berlinale-Splitter: Tag 8

Mit Spannung wird das Finale der Berlinale erwartet. Ein Goldener Bär ist bereits vergeben.

17.02.2017
© dpa - Berlinale

Filmprojektionen auf Gold

Anlässlich der 67. Berlinale führt der US-amerikanische Künstler Joe Ramirez noch bis zum 19. Februar seine „Gold Projections“ zum ersten Mal weltweit in Berlin auf. Dabei projiziert er Filme auf große, runde und leicht konvexe Holztafeln, die er zuvor in einem aufwändigen handwerklichen Prozess vergoldet hat - Blatt um Blatt und Schicht um Schicht. Dadurch entsteht ein einzigartiger Bildträger, der die Gestalt des projizierten Bildes bestimmt. Die Technik hat sich der Künstler patentieren lassen. In den letzten Tagen konnten die Besucher die Vergoldung der rund zweieinhalb Meter großen und über 200 Kilogramm schweren Scheibe live verfolgen.

Die Ausstellung im Kulturforum

Somnium, Video still

Somnium, Video still

Kino aus der Kälte

Berlin und die Arktis verbindet nicht nur die Kälte. Dieser Region widmet sich dieses Jahr auch die Berlinale-Sonderreihe NATIVe – A Journey into Indigenous CinemaDie Initiative widmet sich seit 2013 filmischen Erzählungen indigener Völker auf der ganzen Welt. Alle zwei Jahre rückt eine neue Region in den Fokus. Nachhaltigkeit, Klimawandel, Entwurzelung sowie Fragen indigener Rechte sind einige der Themen, die die ausgewählten Filme aufgreifen. Beraten wird NATIVe von einem internationalen Team aus Filmschaffenden und Filmexperten, welche in den indigenen Communities aktiv und mit den dortigen Produktionsbedingungen vertraut sind.

Angry Inuk, einer der Filme der Reihe NATIVe – A Journey into Indigenous Cinema

Geteiltes Berlin auf der Leinwand

Die Geschichte der deutschen Hauptstadt hat zwei Filmproduktionen inspiriert, die am Donnerstag in der Sektion Berlinale Special Premiere feierten. Die deutsche-tschechische TV-Serie „Der gleiche Himmel" bietet eine Zeitreise in beide Hälften des geteilten Berlin im Jahr 1974. Ein Agent wird nach Westberlin geschickt, wo er das Herz einer NSA-Mitarbeiterin erobern soll. Während seiner Mission gerät der sozialistische Alltag seiner Familie jenseits der Mauer kräftig durcheinander. In der Serie zu sehen sind die deutschen Schauspieler Ben Becker und Tom Schilling. Außerdem feierte am selben Tag der deutsche Film „In Zeiten des abnehmenden Lichts" Premiere. Der Regisseur Matti Geschonnek hat den gleichnamigen Bestseller von Eugen Ruge verfilmt, der 2011 unter anderem mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde. Der Film beleuchtet drei Generationen in Ost-Berlin im Herbst 1989. Mit dabei sind so namhafte Schauspieler wie Bruno Ganz, Sylvester Groth, Hildegard Schmahl und Alexander Fehling.

Der gleiche Himmel

Der gleiche Himmel

In Zeiten des abnehmenden Lichts

Ein Zelt für mehr Frauen in der Regie

Die Frauen in der Filmbranche machen mobil. Am Potsdamer Platz steht zur Berlinale wieder das transparente Zelt, die „Bubble“ von Pro Quote Regie. Diese Gleichstellungsinitiative in der Film- und Fernsehbranche, die von über 370 Regisseurinnen in Deutschland initiiert wurde, setzt sich für die Erhöhung des Anteils von Regisseurinnen an deutschen Filmproduktionen. Sie will erreichen, dass in den nächsten Jahren 30 bis 50 Prozent der Regieaufträge und Fördermittel an Frauen vergeben werden. In der Pro Quote Regie-Bubble wird das Publikum eingeladen, mit Politikerinnen und Regisseurinnen über Gleichstellung in der Filmbranche zu diskutieren. Bei 31 Prozent der auf der diesjährigen Berlinale gezeigten Filme haben Frauen Regie geführt. Im Berlinale-Wettbewerb sind fünf der 24 Filme von weiblichen Regisseurinnen.

Bubble von pro Quote Regie

Bubble von pro Quote Regie

Bubble von pro Quote Regie

Mit dem Kaffeebecher Gutes tun

Dieses Jahr hat jeder Journalist einen Thermokaffeebecher geschenkt bekommen, den er im Pressezentrum im Grand Hyatt Hotel mit frisch gekochtem Kaffee auffüllen lassen konnte. Freut die Kritiker, hilft Pappbecher zu vermeiden und schont damit die  Umwelt.

Kaffeebecher

Schild im Grand Hyatt Hotel

Goldener Ehrenbär für eine Kostümbildnerin

Während die Berlinale auf die große Bären-Gala am Samstag zusteuert, wurde am Donnerstag ein erster Bär verliehen: Die italienische Kostümbildnerin Milena Canonero bekam den Goldenen Ehrenbären für ihr Lebenswerk. Die mehrfache Oscar-Preisträgerin ist seit Jahrzehnten eine der prägenden Kostümbildnerinnen des internationalen Films. Bekannt ist Milena Canonero für ihre kunsthistorischen Recherchen und ausgefeilten Kostümkonzepte. Sie übernimmt nicht nur die Vorgaben der Modegeschichte, sondern adaptiert sie für den jeweiligen Film stets kreativ. Zu den Filmen, bei denen sie mitgewirkt hat, zählen unter anderem Meisterwerke wie A Clockwork OrangeBarry LyndonThe Shining, Out of AfricaThe Godfather Part IIIThe Grand Budapest HotelAmadeus und Marie Antoinette.

Milena Canonero

Marie Antoinette

67. Internationale Filmfestspiele Berlin vom 9. bis zum 19. Februar 2017.

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