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Die Zukunft der Außenpolitik

Feministin und Aktivistin Kristina Lunz will Außenpolitik neu denken. Dadurch soll die Welt feministischer, gerechter und sicherer werden.

Christina Iglhaut, 04.03.2022
Kristina Lunz
Fordert eine neue, feministischere Außenpolitik: Kristina Lunz. © F. Castro

Sie beriet die Vereinten Nationen, baute für das Auswärtige Amt das Frauennetzwerk Unidas auf und ist Mitbegründerin und Co-Direktorin des Centre for Feminist Foreign Policy (CFFP). Jetzt hat sich die deutsche Feministin, Politikwissenschaftlerin und Aktivistin Kristina Lunz noch höhere Ziele gesetzt: Außenpolitik neu zu denken. Denn auf der ganzen Welt gibt es massive Angriffe auf die Menschenrechte, auf die Rechte der Frauen und politischer Minderheiten. Misogynie lässt sich laut Kristina Lunz aber nicht nur im Politikgeschehen von Nationalstaaten beobachten, sondern immer häufiger auch in etablierten internationalen Organisationen.

Feministische Außenpolitik bedeutet, patriarchale Strukturen in der Außen- und Sicherheitspolitik zu zerschlagen.
Kristina Lunz, Aktivistin

Für Feminismus und Frieden

Vor allem mit ihrem „Centre for Feminist Foreign Policy“ kämpft sie deshalb für ein Umdenken, für eine neue Interpretation unseres Sicherheitsverständnisses, für Feminismus und Frieden. „Aktuell liegen Machtressourcen vor allem in den Händen privilegierter Männer. Feministische Außenpolitik bedeutet, diese patriarchalen Strukturen in Außen- und Sicherheitspolitik zerschlagen zu wollen“, sagt Lunz in einem deutschland.de-Interview. Diese Form der Führung verlange außerdem, dass der Fokus von Außenpolitik nicht auf militärischer Stärke, sondern auf menschlicher Sicherheit liegt. Das von ihr gegründete Zentrum soll führende Denkerinnen und Denker, Praktikerinnen und Praktiker aus dem Bereich der feministischen Außenpolitik zusammenbringen, Graswurzelprojekte unterstützen und ein Zeichen gegen globale Ungleichheiten setzen.

Utopien statt Realpolitik

Auch in ihrem neuen Buch „Die Zukunft der Außenpolitik ist feministisch“ zeigt Lunz die Muster der männlichen Dominanz auf und beschreibt die Möglichkeit einer gerechten und sicheren Welt, wenn wir es schaffen, diese Muster zu durchbrechen. Sie fordert mehr Utopien statt Realpolitik und will den jahrhundertelang etablierten Status quo hinterfragen. Außenpolitik soll dadurch humaner, effektiver und inklusiver werden.

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