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Der Teddy – ein Herzensbrecher

Vor mehr als hundert Jahren eroberte ein Teddybär aus Schwaben die Welt. 

23.07.2019
Germany, Teddy Bear, Steiff, toy
Germany, Teddy Bear, Steiff, toy © dpa - Teddy

Deutschland. Der Teddybär ist in Deutschland der Inbegriff des Kuscheltiers. Viele Kinder wachsen mit ihm auf, so mancher Teddybär bleibt bis ins Erwachsenenalter treuer Begleiter.

US-Präsident als Namenspate

Die Geschichte des geliebten Stofftiers reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück: Margarete Steiff, eine junge Frau aus dem schwäbischen Giengen, die wegen einer Kinderlähmung im Rollstuhl saß und das Haus nicht verlassen konnte, entdeckte ihre Liebe zum Nähen. Der Vater kaufte ihr eine Nähmaschine, damals eine Rarität. In einer Modezeitschrift entdeckte Steiff 1879 das Schnittmuster für einen Elefanten. Das schwäbische „Elefäntle“ wurde ein Renner, andere Stofftiere folgten. Schon 1901 exportierte das Familienunternehmen Spielzeug bis in die USA.

Richard Steiff, ein Neffe Margaretes, entwickelte 1902 den Teddybären 55 PB, der als einer der ersten seiner Art gilt. Zuerst wollte ihn niemand haben. Zum Verkaufsschlager wurde der deutsche Teddy mit dem Knopf im Ohr, bis heute Markenzeichen der Steiff-Produkte, erst bei der Weltausstellung in St. Louis 1904. Denn gleichzeitig hatte sich unter Präsident Theodor Roosevelt (Spitzname: „Teddy“) in Amerika ein wahrer Teddy-Boom entwickelt. Der jagdfreudige Präsident soll sich bei einer erfolglosen Bärenjagd geweigert haben, einen eigens für ihn zum Abschuss angebundenen Jungbären zu erlegen.

Museumsreife Kuscheltiere

Das Museum Steiff in Giengen an der Brenz zeigt seit 2004 die Geschichte des Teddybären und des Unternehmens auf 2.400 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Dort sind mehr als 2.000 Produkte aus der Geschichte des Hauses ausgestellt.

Das „erste Teddymuseum der Welt“ wurde aber schon 1986 von der Kunsthistorikerin und Sammlerin Florentine C. Bredow am Kurfürstendamm in Berlin eröffnet. Zwischenzeitlich zog sie mit dem Museum nach Hof in Bayern um, ist aber weiterhin auf der Suche nach einer neuen Ausstellungsstätte in Berlin. „Meine 5.000 Bären habe ich alle in großen Magazinräumen eingelagert, wir starten auf jeden Fall wieder“, sagt die Museumsgründerin. 2016 hatte das Europa-Center am Breitscheidplatz zum 30-jährigen Bestehen einen Teil der mehr als 5.000 Exemplare umfassenden Teddysammlung gezeigt. Darunter befinden sich auch sehr seltene und wertvolle Exemplare wie der Steiffbär von 1902. Auch in der Spielzeugstadt Sonneberg in Thüringen gibt es ein Teddybärenmuseum. Der größte Bär dort misst 5,60 Meter vom Scheitel bis zur Sohle.

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