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Jüdisches Leben in Deutschland

Durch Zuwanderung und Neuorientierung hat sich die jüdische Gesellschaft und Kultur in Deutschland gewandelt und ist vielfältiger geworden.

24.01.2013
Jüdische Gesellschaft und Kultur in Deutschland
© picture-alliance/Arco Images GmbH

„Alle reden von Integration. Wir leben sie.“ Dieter Graumann klingt selbstbewusst, wenn er danach gefragt wird, wie er die jüdischen Gemeinden von heute in Deutschland charakterisiert. Der 62-Jährige ist seit Ende 2010 Präsident des Zentralrats der Juden und steht damit an der Spitze des größten jüdischen Dachverbandes in Deutschland mit mehr als 100 Gemeinden.

Graumann, geboren in Israel geboren und in Frankfurt am Main aufgewachsen, setzt sich für die Kontinuität jüdischen Lebens in Deutschland ein: Er steht für ein modernes Judentum, das die junge Generation für die Gemeinden begeistern will und die Integration von Zuwanderern fördert. In den vergangenen 20 Jahren sind vor allem aus Osteuropa und der ehemaligen Sowjetunion jüdische Familien nach Deutschland gekommen und haben hierzulande die Zahl der Mitglieder jüdischer Gemeinden von 30.000 auf rund 105.000 ansteigen lassen. Zuwanderung und religiöse Ausdifferenzierung haben das moderne Judentum in Deutschland Schritt für Schritt aus dem Schatten des Holocaust, an den jedes Jahr am 27. Januar der internationale Gedenktag für die Opfer erinnert, herausgeführt und noch vielfältiger werden lassen.

Bedeutende Zentren jüdischen Lebens und der Kultur sind München und Berlin. In der bayerischen Landeshauptstadt verfügt die jüdische Gemeinde mitten im Herzen von München über ein architektonisch ansprechendes Gebäudeensemble aus Synagoge, jüdischem Museum und Gemeindezentrum. In Berlin, der größten jüdischen Gemeinde in Deutschland, engagieren sich die Mitglieder seit 1987 jedes Jahr für die Jüdischen Kulturtage und ermöglichen so eine Begegnung mit jüdischer Musik, Literatur oder Ausstellungen.

Einen bemerkenswerten Aufschwung erlebt derzeit die jüdische religiöse Ausbildung in Deutschland: So wurde zum Beispiel Mitte 2012 in Berlin das „Zentrum Jüdische Studien Berlin-Brandenburg“ eröffnet. Die Bildungseinrichtung forscht zu jüdischer Theologie, Geschichte und Kultur und wird von der Bundesregierung bis 2017 mit insgesamt rund sieben Millionen Euro unterstützt.

Internationaler Gedenktag für die Opfer des Holocaust am 27. Januar 2013

www.zentralratdjuden.de

www.zentrum-juedische-studien.de

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