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Energie ohne Grenzen

Die Deutsch-Polnische Energieplattform fördert die Energiewende und stärkt die Zusammenarbeit beider Länder.

20.01.2023
Nicht nur die Stadtbrücke verbindet Frankfurt und Slubice.
Nicht nur die Stadtbrücke verbindet Frankfurt und Slubice. © picture alliance/dpa

Warum arbeiten Deutschland und Polen auf dem Energiesektor zusammen?

Dem Klimawandel kann kein Land allein begegnen. Weil Klimaneutralität angesichts der rasanten Erwärmung der Erdatmosphäre zu den dringlichsten Aufgaben der Menschheit zählt, ist Kooperation das Gebot der Stunde, zumal zwischen Nachbarn. Deutschland und Polen wollen deshalb bei der notwendigen Energiewende hin zu erneuerbaren Energien eng zusammenarbeiten.

Wer sind die Partner auf beiden Seiten?

Gründungspartner der Deutsch-Polnischen Energieplattform sind auf deutscher Seite im Auftrag des Auswärtigen Amts die Deutsche Energie-Agentur (dena) und auf polnischer die nationale Energieagentur KAPE.

Was ist die Aufgabe der dena?

Die Deutsche Energie-Agentur (dena) unterstützt die Bundesregierung dabei, die Klimaziele zu erreichen. Ihre wichtigste Aufgabe ist es, Kompetenzen in der praktischen Umsetzung der Energiewende hin zu erneuerbaren Energien zu sammeln und zu vermitteln. Neben der Entwicklung von praktikablen Lösungen arbeitet die dena sowohl national wie international eng mit Partnern aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft zusammen. Gegründet wurde die Agentur 2000 von der Bundesregierung. Sie ist ein öffentliches Unternehmen im Bundeseigentum.

Was ist die Aufgabe der polnischen KAPE?

Die polnische Nationale Energiesparagentur KAPE arbeitet an dem Ziel, eine effiziente Energieversorgung mit den Zielen einer nachhaltigen Entwicklung zu verbinden. Dafür beschäftigt sie sich vornehmlich mit den Bereichen Industrie, Bauen und erneuerbare Energien. KAPE ist dabei vor allem beratend und als Dienstleister für Unternehmen und öffentliche Einrichtungen tätig. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Beratung der polnischen Regierung und die Beteiligung an etlichen nationalen und internationalen Projekten, wie zum Beispiel der Deutsch-Polnischen Energieplattform.

Warum sind Energiegemeinschaften wichtig?

„Die grenzüberschreitende Nutzung von lokal erzeugten Energie hat zahlreiche Vorteile für die Menschen in der Grenzregion: so können Synergien bei der Energieerzeugung und – verteilung erschlossen, das Klima geschützt, Energieunabhängigkeit erhöht, Kosten gesenkt und die europäische Zusammenarbeit konkret gelebt werden. Die Deutsch-Polnische Energieplattform unterstützt lokale Akteure bei der Umsetzung konkreter grenzüberschreitender Projekte. Der Workshop „Perspektiven für eine grenzüberschreitende Energieregion“ in Frankfurt Oder mit Vertretern der lokalen Unternehmen (v.a. Stadtwerken), Verwaltungen, Energie-Cluster etc. von beiden Seiten der Grenze hat gezeigt, dass das Interesse an grenzüberschreitenden Energieprojekte in der deutsch-polnischen Grenzregion sehr groß ist“, erklärt Karolina Jankowska, Seniorexpertin Internationale Kooperationen bei der dena und zuständig für die Deutsch-Polnische Energieplattform.

Welche konkreten Aufgaben hat die Deutsch-Polnische Energieplattform?

„Im Rahmen der bisherigen Arbeit der Plattform zeigte sich, dass konkrete Projekte derzeit insbesondere für die gemeinsame Wärmeversorgung von Städten an der Grenze umsetzbar sind. Die gemeinsame Wärmeversorgung kann zwischen Städten implementiert werden, die über Wärmenetze verfügen oder diese ausbauen. Beispielsweise verfügen Frankfurt Oder und Słubice über eine gemeinsame Wärmeleitung, die die Fernwärmenetze der beiden Städte verbindet. Görlitz und Zgorzelec planen eine solche gemeinsame Wärmeleitung zu bauen und die Fernwärmeerzeugung zudem komplett auf klimaneutrale Energieträger umzustellen, wodurch jährlich rund 75.000 Tonnen CO2 eingespart werden können. Dieses Projekt wird durch die dena im Rahmen der Deutsch-Polnischen Energieplattform in der Umsetzung begleitet und unterstützt. Geplant ist unter anderem die Einbindung von Energiegemeinschaften zwecks Förderung der lokalen Akzeptanz, Bezahlbarkeit und Anwendung innovativer Geschäftsmodelle“, sagt Jankowska.

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