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Gemeinsames Kulturerbe

Mehr als die Hälfte seiner Eintragungen auf internationalen UNESCO-Listen des immateriellen Kulturerbes hat Deutschland zusammen mit Partnerländern erreicht. 

24.10.2023
Blaudruckerin Sabrina Schuhmacher in ihrer Werkstatt in Jever
Blaudruckerin Sabrina Schuhmacher in ihrer Werkstatt in Jever © picture alliance/dpa

Deutschland ist derzeit mit sieben Eintragungen auf internationalen UNESCO-Listen des immateriellen Kulturerbes vertreten. Vier davon hat das Land zusammen mit Partnern eingereicht, meist in Europa. Wir stellen euch drei dieser länderübergreifenden Initiativen vor. 

Der Blaudruck 

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Wie prägend der Blaudruck ist, merkt man schon daran, dass er das Deutsche mit Sprichwörtern bereichert hat – zum Beispiel: „Du wirst dein blaues Wunder erleben.“ Das „Wunder“ ist die Verfärbung des Stoffes von weiß über gelb und grün zu blau während des Färbeprozesses. Deutschland hat sich gemeinsam mit Österreich, der Slowakei, Tschechien und Ungarn für die Anerkennung des Blaudrucks als immaterielles Kulturerbe eingesetzt – mit Erfolg: 2019 wurde die Handwerkskunst, die in Deutschland nur noch wenige Familienbetriebe fortführen, in die Liste aufgenommen. 

Die Bauhütten 

Steinmetzin Jessica Gläser von der Münsterbauhütte Ulm
Steinmetzin Jessica Gläser von der Münsterbauhütte Ulm © picture alliance/dpa

Als 2019 die Kathedrale von Notre-Dame in Paris brannte, boten deutsche Dombauhütten Unterstützung bei der Restaurierung an. Tatsächlich wurden in Köln vier Fenster der Kathedrale wieder instandgesetzt. Die europäischen Dombauhütten sind gut vernetzt. Kein Wunder also, dass sie sich gemeinsam für eine Anerkennung als immaterielles Kulturerbe engagierten. Die Bewerbung von Deutschland, Frankreich, Norwegen und der Schweiz wurde 2020 positiv beschieden. 

Die Flößerei 

Flößer bei einer Tour zur Bewerbung der UNESCO-Nominierung
Flößer bei einer Tour zur Bewerbung der UNESCO-Nominierung © picture alliance/dpa

Ohne Holz aus anderen Gegenden wäre der Bau vieler Städte in Europa nicht möglich gewesen. Der Transport von Holz auf dem Wasserweg gilt deshalb als Symbol der Wirtschaftsgeschichte – und des Zusammenhalts: Wegen der großen Entfernungen zwischen waldreichen Gebieten und den Städten verbrachten Flößer oft Wochen gemeinsam auf dem Wasser. Ebenfalls gemeinsam machten sich Deutschland, Lettland, Österreich, Polen, Spanien und Tschechien für die Aufnahme der Flößerei ins UNESCO-Register des immateriellen Kulturerbes stark – seit 2022 gehört das historische Handwerk nun dazu. 

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