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Wie „Munich Young Leaders“ die internationale Sicherheit bewerten

Junge Expertinnen und Experten erklären, welche sicherheitspolitischen Herausforderungen sie für die drängendsten halten und welche Lösungsansätze sie sehen.

08.02.2024
Netsanet Tekeda Alemu
Netsanet Tekeda Alemu © Limi Mohamed Shash

Neben hochrangigen Politikerinnen und Politikern aus aller Welt kommen auch junge Expertinnen und Experten für Außen- und Sicherheitspolitik zur Münchner Sicherheitskonferenz. Jedes Jahr nehmen 25 ausgewählte Vertreterinnen und Vertreter von Regierungsinstitutionen, Parlamenten oder auch aus Medien und Unternehmen an dem Programm „Munich Young Leaders“ teil, einem gemeinsamen Projekt der Sicherheitskonferenz und der Körber-Stiftung. Drei von ihnen erklären, wie sie sie aktuelle sicherheitspolitische Lage einschätzen. 

Netsanet Tekeda Alemu ist Projektkoordinatorin bei der Kommission der Afrikanischen Union. 

„Die Idee der gemeinsamen Verantwortung und Zusammenarbeit zwischen Staaten ist entscheidend für die Bewältigung globaler Herausforderungen. Sie ist Grundlage für Demokratie und Menschenrechte. Ich sehe die liberale kooperative Weltordnung aktuell bedroht. Das ist aus meiner Sicht die größte Herausforderung der internationalen Sicherheitspolitik. Deutschland engagiert sich stark für die liberale Weltordnung und weltweite Zusammenarbeit. Das macht die Bundesrepublik zu einem entscheidenden Akteur bei der Bewältigung der aktuellen globalen Herausforderungen.“

 

Kushaal Raj
Kushaal Raj © Priya

Kushaal Raj ist Pazifik-Politikdirektor des Conservation International Pacific Teams. Zuvor befasste er sich für die Regierung von Fidschi mit dem Klimawandel. 

„In der Bewältigung der Klimakrise sehe ich die derzeit größte Herausforderung. Es besteht ein klarer Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und der menschlichen Sicherheit. Globale geopolitische Spannungen und Konflikte, die durch den Zugang zu grundlegenden Ressourcen angetrieben werden, stellen die internationale Sicherheitspolitik auf die Probe. Es ist entscheidend, dass die Weltmächte den Multilateralismus stärken und einheitliche Ansätze zur Bewältigung globaler Krisen schaffen, die durch den Klimawandel verschärft werden. Die Abkommen, die diese Probleme angehen, sind entweder unterfinanziert oder durch politische Agenden behindert. Die führenden Politikerinnen und Politiker müssen auf der Grundlage von Wissenschaft zusammenarbeiten und sich entscheiden, fossile Brennstoffe so schnell wie möglich durch alternative saubere Energietechnologien und ein kreislauforientiertes Wirtschaftsmodell zu ersetzen. Deutschland ist ein bewährter und erfolgreicher Akteur in den Bereichen Klima und Umwelt.“

 

Hanna Notte
Hanna Notte © Carnegie Endowment for International Peace

Dr. Hanna Notte ist Leiterin des Eurasia Nonproliferation-Programms am James Martin Center for Nonproliferation Studies in Berlin.

„Die globale Sicherheitslandschaft ist bestimmt durch einige besorgniserregende Entwicklungen. Russland führt seit zwei Jahren einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Gleichzeitig steigen die Spannungen im Nahen Osten und auf der koreanischen Halbinsel. Die Vereinigten Staaten und Europa, die selbst aktuell vor innenpolitischen Herausforderungen stehen, versuchen, mit diesen sich ausbreitenden Krisen fertig zu werden. Zugleich richten sie den Fokus stärker auf das aufstrebende China. Es muss ein kognitiver Wandel stattfinden: Die westlichen Staaten müssen erkennen, dass diese Krisen miteinander verbunden sind.“

 

Weitere Informationen zum Programm „Munich Young Leaders“ findet ihr hier.