Media Convention Berlin
Bei dem Medienkongress diskutieren rund 150 internationale Experten über das Leben in der digitalen Welt.
„Das Netz verschwindet“: Der Titel des Essays von Konrad Lischka macht stutzig. Schließlich fühlt es sich eher so an, als nähme das Internet immer mehr Raum ein, und das in allen Bereichen des öffentlichen und privaten Lebens. Doch Digitalexperte Lischka, früher stellvertretender Leiter des Ressorts „Netzwelt“ bei Spiegel Online, meint nicht das Internet, wie wir es heute kennen. Er meint das Internet als Medium der Möglichkeiten, als Plattform für allerlei verschiedene Ideen, kurz: als Ort der Vielfalt. Diese Vielfalt gehe verloren, warnt Lischka, einige wenige Digitalkonzerne bestimmten inzwischen die Online-Realität. Und Lischka ist nicht der einzige, den diese Entwicklung nachdenklich macht. Auch die Organisatoren der Media Convention Berlin (MCB) haben das Thema – neben anderen – auf die Tagesordnung gesetzt.
Parallel zur Digitalkonferenz „re:publica“
Wie kann Vielfalt in der digitalen Welt gewährleistet werden? Diese und weitere Fragen beschäftigen die rund 150 internationalen Experten, die sich derzeit in Berlin treffen. Zum dritten Mal läuft dort parallel zur Digitalkonferenz „re:publica“ die MCB, die Fachleute aus Medien, Wissenschaft und Politik mit Entscheidungsträgern der digitalen Wirtschaft zusammenbringt. Veranstalter sind das Medienboard Berlin-Brandenburg und die Medienanstalt Berlin-Brandenburg. Als Sprecher ist neben anderen Luciano Floridi dabei, Professor für Philosophie und Informationsethik an der University of Oxford. Er berät die Europäische Union zum Thema Datensicherheit und gehört einem Expertenrat an, der für Google ergründen soll, welche Konsequenzen das Urteil des Europäischen Gerichtshofs zum „Recht auf Vergessenwerden“ von 2014 hat. Live zugeschaltet zum Expertengespräch mit Floridi wird Whistleblower Edward Snowden.
Media Convention Berlin, 2. und 3. Mai 2016
