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Erstes internationales Bienenrennen

Das Museum für Moderne Kunst Frankfurt ließ Bienen um die Wette fliegen. Die Kunstaktion hat einen ernsten Hintergrund.

Martin Orth, 21.08.2017
Internationales Bienenrennen in Frankfurt: Applaus für die fleißigen Flieger.
Internationales Bienenrennen in Frankfurt: Applaus für die fleißigen Flieger. © dpa

Deutschland. Die Künstlergruppe „finger“ betreibt seit zehn Jahren ein Bienenprojekt auf dem Dach des Museums für Moderne Kunst. Sie hat dort 650.000 Bienen angesiedelt, die Pollen für den Frankfurter Museumshonig sammeln. Auch auf dem Dach des 28 Stockwerke hohen Jumeirah Hotels stehen Bienenstöcke mit mehr als 40.000 Tieren. Der von diesen Bienen produzierte Honig stammt von Frankfurter Parkanlagen, Gärten und Baumalleen.

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Wer hat das Bienenrennen gewonnen?

Bei dem aufwändig inszenierten Bienenrennen zum Jubiläum des Projekts ließen Imker Mitte August jeweils zehn Bienen aus Frankfurt, Berlin, Ungarn, Polen und Wales um die Wette fliegen. Sie starteten vom Dach des etwa 600 Meter entfernten Jumeirah Hotels und landeten wenig später auf dem Dach des Museums. Die ortsfremden Bienen hatten zuvor eine Woche Zeit, um sich zu orientieren. Vor dem Start waren alle Bienen mit Honig angefüttert worden, damit sie direkt ihren Stock anfliegen. Erkennen konnte man sie an verschiedenen Farbtupfern. Gewonnen hat eine Biene aus Frankfurt. Sie traf nach einer Minute und zehn Sekunden am Ziel ein.

Was ist der Hintergrund?

Weltweit gibt es nach Schätzungen mehr als 20.000 Bienenarten, darunter etwa 560 in Deutschland. Rund 70 Prozent der Pflanzen weltweit sind auf Bestäubung durch Bienen angewiesen. Deshalb ist die Biene eines der wichtigsten Nutztiere für die Ernährung der Menschheit. Biologen sind alarmiert, weil die Zahl der Bienenvölker nicht nur in Deutschland stetig zurückgeht. Als größter natürlicher Feind gilt die Varroamilbe. Zusätzlich schaden Pflanzenschutzmittel den Bienen. Bauliche Veränderungen ländlicher Regionen und die Industrialisierung der Landwirtschaft schränken ihren Lebensraum ein.

Video: Martin Orth

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