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Friedensdemos gegen Putins Krieg

In Berlin sind Zehntausende Menschen auf die Straße gegangen, um gegen Russlands Krieg in der Ukraine zu demonstrieren. Demonstrationen gab es auch in anderen deutschen Städten.

14.03.2022
Friedensdemos gegen Russlands Krieg
© picture alliance / Geisler-Fotopress

In Berlin versammelten sich die Demonstranten auf dem Alexanderplatz im Stadtzentrum und zogen Richtung Brandenburger Tor. Das Motto der Demonstration, zu der ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Umweltschutzinitiativen und Friedensgruppen aufgerufen hat, lautet: "Stoppt den Krieg. Frieden und Solidarität für die Menschen in der Ukraine."

Unter den Demonstranten waren junge wie alte Menschen, auch viele Familien mit Kindern beteiligten sich. Manche hatten Luftballons in blau und gelb, den Farben der Ukraine, dabei. Andere trugen Transparente mit Aufschriften wie "Stop War", "Peace", "Wo bleibt die Impfung gegen Krieg" und Beschimpfungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die Stimmung war friedlich, die allermeisten Teilnehmer trugen Corona-Schutzmasken.

Eine konkrete Teilnehmerzahl stand zunächst noch nicht fest. Die Veranstalter hatten rund 100.000 Teilnehmer angemeldet. Laut Polizeischätzungen beteiligten sich 20.000 bis 30.000 Menschen, die Veranstalter sprachen von 60.000. Am 27. Februar, drei Tage nach Kriegsbeginn, hatten bereits mehr als hunderttausend Menschen in Berlin demonstriert.

In der baden-württembergischen Landeshauptstadt Stuttgart versammelten sich nach ersten Schätzungen rund 35.000 Menschen zu einer Friedensdemonstration gegen Russlands Krieg in der Ukraine. In Hamburg begann die Anti-Kriegs-Demo mit einer Schweigeminute und der ukrainischen Nationalhymne. Die rund 10.000 Teilnehmer in der Hansestadt forderten ein sofortiges Ende des russischen Angriffskrieges, den Rückzug der russischen Truppen und die Wiederherstellung der territorialen Integrität der Ukraine.

In Frankfurt am Main beteiligten sich laut Polizeischätzung rund 12.000 Menschen an einer ähnlichen Protestaktionen. Bei der Auftaktkundgebung auf dem Opernplatz prangerte der Oberbürgermeister der hessischen Stadt, Peter Feldmann (SPD), die Angriffe der russischen Soldaten auf Fluchtkorridore, Wohnhäuser und Geburtskliniken als "Kriegsverbrechen" an. Ihm nötige der Mut und die Widerstandskraft der Ukrainer, aber auch der Mut russischer Demonstranten, gegen den Krieg aufzubegehren, "größten Respekt" ab. In Leipzig versammelten sich rund 8000 Menschen zu den Protesten.

In einem gemeinsamen Appell forderten die Demonstranten in den fünf deutschen Großstädten, dass Russlands Präsident Putin umgehend alle Angriffe einstellt, sich aus der Ukraine zurückzieht und deren territoriale Integrität wiederherstellt. Ziel seien "Friedensverhandlungen, die in einem atomwaffenfreien Europa, gemeinsamer Sicherheit, in Frieden und Abrüstung unter Einschluss von Ukraine und Russland münden".

"Solidarität ist das Gebot der Stunde, dafür stehen wir als Gewerkschaften", erklärte der Verdi-Vorsitzende Frank Werneke. Die Dienstleistungsgewerkschaft unterstützt das Bündnis "Stoppt den Krieg. "Das Putin-Regime trägt die Verantwortung für den Krieg, die Gewalt und das unermessliche menschliche Leid. Das ist durch nichts zu rechtfertigen", mahnte Werneke.

Demonstrationen sind auch in anderen europäischen Metropolen geplant. In Warschau, London und Madrid haben Friedensbündnisse zu Protesten gegen den anhaltenden Krieg aufgerufen.

qu/kle (dpa, afp, ap, epd)