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G20 auf einen Blick

Fünf Fragen und Antworten zu dem Forum für internationale Zusammenarbeit

13.05.2017
G20
G20 © Bundesregierung/Tybussek

Was ist die G20?

Die Gruppe der Zwanzig (G20) ist das zentrale Forum zur internationalen Zusammenarbeit in Finanz- und Wirtschaftsfragen. Die G20-Staaten stehen für fast zwei Drittel der Weltbevölkerung, über vier Fünftel des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP) und drei Viertel des Welthandels. Ihre Beschlüsse haben hohe Signalwirkung und geben Anstoß für Reformen auf der nationalen und multinationalen Ebene.

Wer gehört zu G20?

Der G20 gehören 19 Staaten sowie die EU an. Die Länder sind: Argentinien, Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, Türkei und die USA.

An den G20-Gipfeln nehmen regelmäßig auch internationale Organisationen teil: Internationaler Währungsfonds (IWF), Weltbank (WB), Finanzstabilitätsrat (FSB), Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Welthandelsorganisation (WTO), Internationale Arbeitsorganisation (ILO) und Vereinte Nationen (VN). Darüber hinaus können auf Einladung der jeweiligen Präsidentschaft weitere Staaten, Regionalorganisationen und internationale Organisationen hinzukommen.

Wie entstand die G20?

Die G20 in ihrer Form des Treffens auf Ebene der Staats- und Regierungschefs ist ein Kind der Finanzkrise 2008. Zuvor hatten sich bereits seit 1999 die G20-Finanzminister und Notenbankchefs regelmäßig getroffen. In der dramatischen ersten Zeit der Finanzkrise zeigte sich jedoch bald, dass eine notwendige Krisenkoordination nur auf höchster politischer Ebene möglich sein würde. Daher wurden die bereits bestehenden Treffen der G20- Finanzminister und Notenbankgouverneure auf die Ebene der Staats- und Regierungschefs gehoben. Seit dieser Aufwertung treffen sich die Staats- und Regierungschefs der G20 Staaten regelmäßig.

Wie funktioniert die G20?

Die G20 ist keine internationale Organisation, sondern ein sogenanntes informelles Gremium. Das heißt: Die G20 fasst keine Beschlüsse, die eine direkte rechtliche Wirkung haben. Die G20 besetzt weder einen Verwaltungsrat mit ständigem Sekretariat noch eine ständige Vertretung ihrer Mitglieder. Deshalb spielt die jährlich wechselnde Präsidentschaft eine besonders wichtige Rolle.

Wie wird die Zivilgesellschaft bei G20 einbezogen?

In Deutschland hat die Einbindung der Zivilgesellschaft in die Prozesse der internationalen Regierungsführung eine lange Tradition. Der Dialog mit der Zivilgesellschaft dient dazu, Impulse und Empfehlungen der beteiligten Akteure zu diskutieren und gegebenenfalls in die laufenden Verhandlungen einzubringen.

Wie schon beim G7-Gipfel hat Bundeskanzlerin Angela Merkel einen umfassenden Dialogprozess initiiert. In verschiedenen Dialogforen erhalten internationale Vertreter der Zivilgesellschaft der Bereiche Wirtschaft (Business20), Nichtregierungsorganisationen (Civil20), Gewerkschaften (Labour20), Wissenschaft (Science20), Think Tanks (Think20), Frauen (Women20) und Jugend (Youth20) Gelegenheit, ihre Positionen darzustellen.

Die Ausgestaltung dieser Treffen liegt dabei vollständig in den Händen der Zivilgesellschaft. Aufgegriffen werden dabei jeweils aktuelle G20-Themen, zu denen die Zivilgesellschaft gemeinsam mit internationalen Partnern Empfehlungen für die G20 erarbeitet. Im Vorfeld der Dialogforen erhalten die Vertreter der Zivilgesellschaft Gelegenheit, sich bereits in der Verhandlungsphase auf Ebene der G20-Sherpas einzubringen.