Zum Hauptinhalt springen

Gemeinsames Gedenken

Kanzlerin, Außenminister und andere Politiker erinnern an die Opfer eines Brandanschlages vor 25 Jahren.

29.05.2018
Bundeskanzlerin Angela Merkel (l) und und Mevlüde Genc, die Mutter, Großmutter und Tante der Opfer des Brandanschlags von Solingen.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (l) und Mevlüde Genc © dpa

Düsseldorf/Solingen (dpa) - Führende deutsche Politiker haben am Dienstag eines rassistischen Brandanschlags in der Stadt Solingen vor 25 Jahren gedacht.
  
In Düsseldorf hielten Bundeskanzlerin Angela Merkel und Mevlüde Genc (75), die Mutter, Großmutter und Tante der Opfer Reden. Außerdem sprach der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet und der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu.

Fremdenfeindlichkeit, Rassismus und Antisemitismus dürften in Deutschland und auch anderswo keinen Platz haben, sagte die Kanzlerin. Deutschland habe wegen des Zivilisationsbruchs der Schoah im Nationalsozialismus aber eine besondere Verantwortung, sich für ein menschenwürdiges Zusammenleben einzusetzen.

In der Nacht des 29. Mai 1993 hatten vier rechtsradikale Männer das Haus der türkischstämmigen Familie Genc in Nordrhein-Westfalen angezündet. Fünf Frauen und Mädchen starben.

Der deutsche Außenminister Heiko Maas rief zu mehr Zivilcourage im Kampf gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit auf. «Äußern wir uns, wenn wir miterleben, dass Menschen wegen ihrer Herkunft im Beruf benachteiligt werden», hieß es in seinem vorab veröffentlichten Redetext für die für den Nachmittag geplante Gedenkveranstaltung in Solingen. «Mischen wir uns ein, wenn Diskussionen im Familien- und Freundeskreis in dumpfe Ressentiments abgleiten!»

Mevlüde Genc hatte bereits kurz nach dem Anschlag zu friedlichem Miteinander und Versöhnung aufgerufen, was ihr höchsten Respekt einbrachte.