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Merz: Auch jüdische Kinder müssen ohne Gefahren aufwachsen können

Bundeskanzler Friedrich Merz bekräftigt Einsatz gegen Antisemitismus: Jüdinnen und Juden sollen in Deutschland sicher leben können.

06.10.2025
Talmud-Thora-Schule in Hamburg
Talmud-Thora-Schule in Hamburg © dpa

Berlin (dpa) – Bundeskanzler Friedrich Merz will sich weiter entschieden dafür einsetzen, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland gefahrlos leben können. Er sprach über seine Eindrücke bei Begegnungen in der Jüdischen Gemeinde und insbesondere mit Kindern. „Ich möchte, dass unser Land ein Land ist und bleibt, in dem Kinder, auch jüdische Kinder, ohne Gefahren leben und groß werden können“, sagte Merz. 

Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und der folgenden israelischen Militäroffensive im Gazastreifen erleben viele Jüdinnen und Juden in Deutschland verstärkt Antisemitismus, wie auch der Zentralrat der Juden betont. 

Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) registriert zudem mehr Proteste mit antisemitischen Inhalten. „Aufrufe zur Vernichtung Israels, Befürwortung von Gewalt gegen Jüdinnen und Juden, offene Unterstützung des Terrors der Hamas und die Relativierung der Schoa – all das ist zwei Jahre nach dem 7. Oktober zur bedrückenden Normalität geworden“, sagte Benjamin Steinitz, Geschäftsführer des Bundesverbands Rias. 

Für einen neuen Bericht wertete Rias 2.225 Versammlungen vom 7. Oktober 2023 bis Ende 2024 aus, bei denen antisemitische Inhalte dokumentiert wurden. Die Zahl solcher Versammlungen stieg demnach von rechnerisch knapp einer auf fünf pro Tag. Bei 89 Prozent der Proteste sei israelbezogener Antisemitismus festgestellt worden – deutlich häufiger als zuvor.