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Gedenkjahr für Karl den Großen

2014 ist Gedenkjahr für Karl den Großen. Die „karolingische Renaissance“ bildet den Grundstein für Kultur und Geografie des heutigen Europa.

07.01.2014
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picture-alliance/akg-images - Charlesmagne © picture-alliance/akg-images - Charlesmagne

Das Weihnachtsfest des Jahres 800 ging in die Geschichte ein. Vor mehr als 1200 Jahren wurde Karl der Große, bis dahin König der westgermanischen Volksgruppe der Franken, von Papst Leo III. zum Imperator Romanorum, zum Kaiser der Römer, gekrönt. Karl stellte sein Reich damit in die Nachfolge des antiken römischen Imperiums. Aus heutiger Sicht gilt Karl als echter Europäer, als Vater des Kontinents. Sein Feldherren-Handwerk lernte der wahrscheinlich 748 geborene Karl in seiner Zeit als fränkischer Heerkönig. Das Frankenreich erstreckte sich damals schon über weite Teile des heutigen Europa.

Zwei Nationen, Deutschland und Frankreich, verbinden ihre Entstehung heute mit diesem buchstäblich großen Mann. Zwischen 1,93 und 2,02 Metern lang soll Karl gewesen sein. Auch geografisch war sein Reich von sagenhafter Größe. Es reichte von den Pyrenäen bis ins heutige Polen, im Süden umfasste es weite Teile des Balkans und Italiens. Nahezu alle christlichen Völker des westeuropäischen Festlands vereinigte es. Kulturell dagegen war der Kontinent vor Karls Herrschaft  verkümmert. Die Völkerwanderung und der Untergang des Weströmischen Reichs hatten zu einem Niedergang der Kultur geführt. Weder die römische Lebensweise noch die Literatur oder die Kunst wurden gepflegt.

Doch Karl der Große initiierte nichts Geringeres als eine Bildungsreform, die seit dem 19. Jahrhundert als „karolingischen Renaissance“ bezeichnet wird. Unter seiner Herrschaft wurden die Kultur und das Bildungsgut der Antike wiederentdeckt und wiederbelebt. Die „karolingische Minuskel“, eine neue, besonders klare Buchstabenform, auf der die heutige lateinische Schrift beruht, ging von der Hochschule Karls des Großen aus. Sie erleichterte es erheblich, Schriftstücke zu kopieren, also abzuschreiben – und so zum Beispiel antike Texte zu verbreiten. Bereits vor seiner Thronbesteigung ließ Karl zahlreiche Gelehrte an seinen Hof kommen und eröffnete Kloster- und Domschulen. Das Engagement Karls des Großen für Bildung, Literatur und Kunst legte den Grundstein für die europäische Kultur. Außerdem schuf er in seinem großen Reich eine effektive Verwaltung mit einheitlicher Gesetzgebung und Währung.

Am 28. Januar 814 starb der Karl in Aachen. In der Stadt war er die letzten 20 Jahre seines Lebens sesshaft geworden. Sein Sohn Ludwig wurde neuer Herrscher über ein Reich, das sich von der Nordsee bis zu den Abruzzen, von der Elbe bis zum Ebro, vom Plattensee bis zur Bretagne erstreckte.

1200. Todestag von Karl dem Großen am 28. Januar 2014

www.karldergrosse2014.de

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