Der Survival-Hit aus Deutschland
YouTube zählt zu den beliebtesten Plattformen bei deutschen Jugendlichen – ausgerechnet die Idee eines deutschen YouTubers ist dort ein riesiger Erfolg.
Erst Instagram und dann YouTube – so lautet die Reihenfolge der Beliebtheit von Plattformen bei Deutschen unter 25 Jahren. Bei YouTube gehen in Deutschland vor allem kürzere Formate durch die Decke: „Haertetest“ zum Beispiel mit Experimenten zur Stabilität, der englischsprachige Erklärkanal „Kurz gesagt – In a Nutshell“ oder der Testkanal „Kinder Spielzeug Kanal“.
Aber es geht auch ganz anders, und da kommt die Idee des deutschen Youtubers Fritz Meinecke ins Spiel: sieben Teilnehmende, sieben Tage, sieben Gegenstände – und der Name „7 vs. Wild“. In Europas größter YouTube-Show geht es darum, mit möglichst wenig Ausrüstung eine Woche allein in der Wildnis zu verbringen.
Die erste Staffel startete 2021. Meinecke und sechs Teilnehmer bekamen Selfie-Kameras und wurden jeder für sich auf schwedischen Inseln ausgesetzt. 16 Folgen zeigten, wie die Sieben mit ihrer spartanischen Ausrüstung zurechtkamen, Feuer machten, angelten oder Hütten bauten. Die Serie wurde sofort zum Erfolg. Die einzelnen Episoden, die bis zu einer Stunde dauern, zählen zwischen vier und elf Millionen Klicks. Zusätzlich wurden zahlreiche Videos mit Reaktionen hochgeladen, bekannte YouTuber und Streamer schauten sich die Serie zusammen mit ihrer Community an und kommentierten die Leistung der Teilnehmer.
Doch wieso wurde gerade ein solches Survival-Format zum größten YouTube-Projekt Europas? Der Schulpsychologe Stefan Drewes erklärt dies in einem Zeitungsinterview mit der Pandemie: mit den Beschränkungen durch Corona sei das Bedürfnis nach Outdoor-Aktivitäten gewachsen. Zudem könnten die Zuschauer indirekt auch teilnehmen und sich fragen: Wie viele Tage hätte ich durchgehalten? Welche Werkzeuge hätte ich mitgenommen? Wie würde es mir in der sozialen Isolation gehen?
Nach dem Überraschungserfolg folgte schon 2022 die zweite und 2023 eine dritte Staffel. Die wurde erstmals von einem großen Streaming-Anbieter veröffentlicht. Damit ist aus Meineckes Selfmade-und Selbsterfahrungsprojekt auf YouTube endgültig ein weltweiter Medienerfolg geworden.
