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Schloss Bellevue

Der Amtssitz von Bundespräsident Joachim Gauck soll auch ein Ort der Bürger sein.

03.09.2014
picture-alliance/dpa - Bellevue Palace
picture-alliance/dpa - Bellevue Palace © picture-alliance/dpa - Bellevue Palace

Neujahrsempfänge oder Besuche von Würdenträgern aus dem Ausland – das sind die üblichen Termine im Amtssitz eines Staatsoberhauptes. Die Öffentlichkeit muss meistens draußen bleiben. Auf Schloss Bellevue in Berlin, wo Bundespräsident Joachim Gauck Hausherr ist, läuft das nicht anders. Doch weil sich viele Menschen einen Blick hinter die Kulissen wünschen, öffnen sich die Schlosstore immer mal wieder für Bürgerinnen und Bürger – etwa beim Tag der offenen Tür, am Tag des Ehrenamtes oder zum Bürgerfest. Mit letzterem hebt der Bundespräsident jeden Sommer die Bedeutung des Ehrenamts hervor und lädt Menschen ein, die sich in besonderer Weise engagiert haben. Am folgenden Tag haben dann alle Interessierten die Gelegenheit, das Fest zu besuchen und bei Führungen durch das Schloss und den Park mitzumachen. In den Jahren 2012 und 2013 nutzten jeweils etwa 36.000 Besucher dieses  Angebot – schließlich ist Schloss Bellevue auch historisch und architektonisch interessant. Errichtet wurde es 1785 von Prinz Ferdinand von Preußen. Der königliche Landsitz gilt als erster klassizistischer Bau Preußens. Den Namen „Bellevue“ verdankt das Schloss dem Ausblick in die umliegende Parklandschaft, die sich fächerartig vor dem Auge des Gastes ausbreitet, mit Aussichtspunkten etwa nach Charlottenburg und über die Spree.

Im Wohnflügel des Weißen Hauses „bitte nicht stören“!

Doch auch die Staatsoberhäupter anderer Länder haben schöne Amtssitze – und zeigen sie her. Der Élysée-Palast in Paris ist einmal im Jahr für die Öffentlichkeit zugänglich. Immer am dritten Wochenende im September können Besucher im Rahmen der European Heritage Days die prachtvollen Salons besichtigen. 10 Downing Street wiederum, Wirkungsstätte des britischen Premierministers, zeigt sich anlässlich der Veranstaltung „Open House London“ offenherzig. An diesem Tag laden die Besitzer von rund 800 Londoner Privathäusern in ihr Heim.  Das Weiße Haus in Washington, seit dem Jahr 1800 Machtzentrum, Wohnsitz des US-amerikanischen Präsidenten und Touristenattraktion in einem, ist traditionell ein Haus der offenen Tür: Von dienstags bis samstags besuchen Menschen aus aller Welt das Gebäude, bis zu 6000 sind es pro Tag. Im Wohnflügel des mächtigsten Mannes der Welt allerdings gilt: „Bitte nicht stören!“

Bürgerfest in Schloss Bellevue am 5. und 6. September 2014

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