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Solidarität nach dem Terrorangriff

Die Bundesregierung steht fest an der Seite Israels. Stimmen von Bundeskanzler Scholz, Außenministerin Baerbock und aus der deutschen Gesellschaft.

Christina IglhautChristina Iglhaut, 20.10.2023
Solidaritätskundgebung für Israel vor dem Brandenburger Tor
Solidaritätskundgebung für Israel vor dem Brandenburger Tor © pictureAlliance/dpa

Am Morgen des 7. Oktober greifen Terroristen der islamistischen Hamas den Süden Israels vom Gazastreifen aus an. Hunderte Menschen sterben, die Terroristen entführen zudem mehr als 200 Menschen. Israel reagiert zunächst mit Luftangriffen, der Gazastreifen ist weitgehend abgeriegelt. Die Bundesregierung verurteilt die Gewalt der Hamas scharf und versichert Israel seine volle Solidarität. Bundeskanzler Olaf Scholz und Außenministerin Annalena Baerbock reisen nur wenige Tage nach dem Angriff nach Israel. Sie setzen sich auch für die Freilassung der Geiseln, für humanitäre Hilfe im Gazastreifen und eine Deeskalation im Nahostkonflikt ein. Stimmen aus Politik und Gesellschaft in Deutschland:

In diesem Moment gibt es für Deutschland nur einen Platz: Den Platz fest an der Seite Israels.
Olaf Scholz, Deutscher Bundeskanzler
Olaf Scholz, Bundeskanzler
Olaf Scholz, Bundeskanzler © pictureAlliance/dpa

Olaf Scholz, Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland

„In diesem Moment gibt es für Deutschland nur einen Platz: Den Platz fest an der Seite Israels. Das meinen wir, wenn wir sagen: Die Sicherheit Israels ist deutsche Staatsräson. Unsere eigene Geschichte, unsere aus dem Holocaust erwachsende Verantwortung macht es uns zur immerwährenden Aufgabe, für die Existenz und für die Sicherheit des Staates Israel einzustehen. Diese Verantwortung leitet uns“,  sagte Scholz nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu in Tel Aviv.

Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin
Annalena Baerbock, Bundesaußenministerin © pictureAlliance/dpa

Annalena Baerbock, Außenministerin der Bundesrepublik Deutschland

„Unsere unverbrüchliche Solidarität gilt Israel im Kampf gegen die Hamas. Israel hat das Recht, sich gegen den Hamas-Terror zu verteidigen – in dem Rahmen, den das Völkerrecht für solche Ausnahmesituationen vorgibt. Eine enorm schwierige Herausforderung angesichts eines grausamen Gegners, der Menschen als Schutzschilde missbraucht. Es ist das perfide Kalkül der Hamas, die palästinensische Zivilbevölkerung Tod, Not und Leid auszusetzen, um den Nährboden für weiteren Terrorismus zu schaffen. Und zugleich zielt der Terror darauf, die bisher erreichten Annäherungsschritte zwischen Israel und seinen arabischen Nachbarn in Gefahr bringen und die arabischen Länder vom globalen Norden zu trennen. Dieses terroristische Kalkül darf nicht aufgehen“, erklärte Baerbock anlässlich einer Nahost-Reise.

Meron Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank

„Wir müssen schauen, welche Kräfte sich innerhalb der Israelischen Gesellschaft und innerhalb der Palästinensischen Gesellschaft für den Frieden einsetzen wollen. Welche liberalen Kräfte es gibt. Andere als jene Kräfte, die diesen Konflikt immer wieder anfeuern, mit ihren radikalen, extremistischen und fundamentalistischen Weltanschauungen. (…) Wir müssen die liberalen Kräfte auf beiden Seiten unterstützen“, sagte der deutsch-israelische Pädagoge dem Bayerischer Rundfunk.

Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern

„Die Bilder sind grauenvoll. In dieser Stunde der Not stehen wir an der Seite Israels und seiner Bürger: Wir denken an die Opfer und an die vielen Israelis, die ihr Land jetzt mit der Waffe verteidigen müssen“, schrieb die 90-Jährige auf der Plattform X unmittelbar nach dem Angriff.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland

„Der konkrete Aufruf der Hamas zu Gewalt gegen Juden auf der ganzen Welt zeigt die Dimension dieses Terrors. Ich hoffe, dass die Lage in Deutschland nicht eskaliert. Die Sorgen aus der jüdischen Community müssen auf jeden Fall ernst genommen werden“, sagte Schuster dem Magazin „Spiegel“

Aiman Mazyek, Vorsitzender des Zentralrats der Muslime

„Ich verhehle nicht, dass es auch Muslime gibt, die antisemitisch sind, und das müssen wir bekämpfen. Jede Form von Antisemitismus oder Rassismus ist eine Sünde im Islam. Gerade wir als deutsche Muslime haben eine besondere Verantwortung, auch gegenüber Juden und Israel“, das sagte Mazyek in den Tagesthemen im Interview.