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„Freiheit der Presse ist kein Accessoire“

Zum Tag der Pressefreiheit am 3. Mai sorgen sich viele Kommentatoren um diese Errungenschaft der Demokratie.

03.05.2017
© dpa - Freedom of the press

Bundesaußenminister Sigmar Gabriel sagte bei der Verleihung der Nannen-Preise am 27. April: „Freiheit der Presse ist kein Accessoire, das man sich leisten kann, wenn die Zeiten gut sind.“ In Europa und auch in Deutschland müsse stets etwas für diesen Grundwert der Demokratie getan werden, die Haltung dürfe nicht Selbstzufriedenheit sein.

Stimmen zum Tag der Pressefreiheit

  • „Die Welt“: „Wir Journalisten müssen Vertrauen zurückgewinnen und Integrität beweisen. Aber im Zweifel auch hart und scharf recherchieren und unerschrocken vor dem Throne sein. Wir müssen sein wie Deniz Yücel, unser Kollege und Freund. Solange er in Haft sitzt, ist jeder Tag für uns ein trauriger Tag.“
  • „Hannoversche Allgemeine Zeitung“: „Die unzensierte journalistische Arbeit bleibt eine Schwester der Demokratie: Beide sind nicht immer effizient, gehen Umwege, machen Fehler. Ihre Ergebnisse sind selten perfekt. Aber sie zeigen und sichern ein Maß an Freiheit, das unübertroffen ist. Und unbezahlbar.“
  • „Rhein-Neckar-Zeitung“: Pressefreiheit ist ein organischer Gesellschaftszustand, ohne den das Zusammenleben verkrusten würde.“
  • „Flensburger Tageblatt“: „Meinungsfreiheit bedeutet auch Meinungspluralität. Diese Freiheit durchzusetzen ist Sache der Bürger.“
  • „Mittelbayerische Zeitung“: „Wer keine freie Presse zulässt, hat Angst, dass seine Wahrheiten hinterfragt werden. Wer behauptet, die Wahrheit zu besitzen, macht sich die Welt, wie sie ihm gefällt. Das aber ist das Gebaren von Despoten, nicht von Demokraten.“
  • „Schwäbische Zeitung“: „Auch in Demokratien geraten Pressefreiheit und Meinungsfreiheit immer mehr unter Druck. Ausfälle gegen Medien von gewählten Politikern sind eine neue Qualität im Ringen um bürgerliche Rechte und unabhängige Informationen. Die Journalisten-Hilfsorganisation Reporter ohne Grenzen führt in diesem Jahr nicht nur Staaten wie Syrien, Saudi-Arabien oder Nordkorea auf, in denen das Leben eines Journalisten nichts wert ist. Nein, Reporter ohne Grenzen kritisiert die Führungsmacht des Westens und auch einige EU-Mitglieder: die USA, Großbritannien oder Polen. 

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Aktion für inhaftierte Journalisten

In Berlin hat die Initiative #FreeDeniz gemeinsam mit Amnesty International, Reporter ohne Grenzen und dem „KulturForum TürkeiDeutschland“ zum Tag der Pressefreiheit ein Konzert organisiert. Es soll an den in der Türkei inhaftierten „Welt“-Korrespondenten Deniz Yücel und andere eingesperrte Journalisten erinnern. Unter dem Motto „Auf die Presse“ werden türkische und deutsche Sänger und Bands ab 17.30 Uhr vor dem Brandenburger Tor erwartet. Zu den Rednern gehören die Journalisten Michel Friedman und Peter Kloeppel. 

Quelle: dpa