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Austausch für eine grüne Zukunft

Das deutsch-israelische Umweltaustauschprogramm greenXchange bringt junge Nachwuchskräfte zum Thema Nachhaltigkeit zusammen.

21.11.2014
© dpa/Christian Ohde - greenXchange

Sie wollen nichts weniger als die Welt retten – die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des greenXchange setzen sich dafür ein, bewusster mit der Umwelt und ihren Ressourcen umzugehen. Initiiert von Israels größter Umweltorganisation – dem Jüdischen Nationalfonds (JNF-KKL) – hat sich greenXchange in den bald fünf Jahren seit der Gründung zu einer Plattform für Studierende und junge Nachwuchskräfte aus Deutschland und Israel entwickelt. Während „grüne Themen“ in der Kooperation beider Länder in den vergangenen 50 Jahren eher eine untergeordnete Rolle spielten, schlägt greenXchange gerade mit dem Fokus auf Umwelt, Nachhaltigkeit und sozialen Wandel eine Brücke zwischen den Ländern. Seit seiner Gründung haben fast 90 Teilnehmer aus Israel und Deutschland an greenXchange mitgewirkt.

 

Im Zentrum des Programms steht ein zehntägiges Seminar in Deutschland oder Israel, bei dem Umwelt- und andere innovative Projekte besucht werden. Die Teilnehmer erarbeiten Ideen für Praxisprojekte, die anschließend zusammen mit JNF-KKL in Israel umgesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist ein Projekt, das vor kurzem an das israelische Stromnetz angeschlossen worden ist. greenXchange-Teilnehmer haben es während des ersten Seminars im Jahr 2011 in Israel angestoßen: Das israelische Start-up Solaris Synergy installierte ein Modulfeld schwimmender Solarpanele auf dem Wasserreservoir Eshkol. Das Kapital dafür kam von JNF-KKL und Israels Chief Scientist. greenXchange begleitete die Erstellung des Projektplans und wirkte an der Entscheidungsfindung mit.

 

Zum vierten Nachhaltigkeitsseminar von greenXchange im August 2014 kamen 30 junge Teilnehmer in Süddeutschland zusammen. Sie besuchten unter anderem den Freiburger Oberbürgermeister, das baden-württembergische Umweltministerium, das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme sowie das Städtebau-Großprojekt Stuttgart 21. „Ich will etwas wirklich Sinnvolles machen, wo ich positive Dinge mit bleibendem Wert entwickeln kann“, erklärt Oded Sharon seine Motivation, bei greenXchange dabei zu sein. Er studiert in Haifa Umweltmanagement. Eva-Maria Waltner aus Konstanz schätzt an der Initiative, „neue Impulse aus dem Vergleich der Lösungsansätze in Deutschland und in Israel zu bekommen und in einer interdisziplinären Gruppe an neuen Ideen zu arbeiten“.

 

Doch auch jenseits der jährlichen Seminare ist greenXchange aktiv. So diskutierten die Teilnehmer im Mai 2014 in der Deutsch-Israelischen Zukunftswerkstatt die Frage: „Wie sind Deutschland und Israel bei den Klimaverhandlungen aufgestellt?“ Zum Auftakt erörterte dies Professor Uriel Safriel, israelischer Technikvorstand des Rahmenabkommens zur Bekämpfung der Wüstenbildung bei den Vereinten Nationen, mit Vertretern des israelischen Umweltministeriums und der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Darauf folgten Präsentationen von deutschen und israelischen NGOs, von Initiativen, Ministerien und Universitäten. In einem Ideenworkshop überlegten die Teilnehmer, was es für eine wirklich nachhaltige Zukunft braucht. „Climate Change – I Change“, resümierte schließlich Maya Hausfater von der Universität Tel Aviv: „In Israel schaffen wir es ganz gut, mit innovativen Ideen eine Menge zu bewegen. Ein bisschen mehr ‚deutsche‘ Nachhaltigkeit würde uns ganz gut tun – das nehme ich von hier mit nach Hause.“

 

Der globale Klimawandel ist ein typischer Fall für greenXchange: Er ist gleichermaßen relevant für Israel wie für Deutschland, und er ist von solch hoher Komplexität, dass er einen internationalen Austausch zwingend erfordert. Gerade diese Fokussierung gefällt auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks an dem deutsch-israelischen Austauschprogramm. Für 2015 hat sie deshalb die Schirmherrschaft von greenXchange übernommen.

 

Das Interesse, das jeweils andere Land aus einer alternativen – nämlich grünen – Perspektive zu erleben, ist groß, insbesondere bei jungen Berufsanfängern. Aus diesem Grund beginnt greenXchange das Jubiläumsjahr 2015 mit einem Besuch der Green Ventures – dem internationalen Unternehmertreffen für Energie- und Umwelttechnik in Leipzig vom 27. bis 29. Januar 2015. Mit der Organisation einer Diskussionsrunde zu Smart Cities ist greenXchange im Wissenschaftsjahr 2015 auch Partner im Bereich „Stadt der Zukunft“ des Bundesforschungsministeriums. Die Ausschreibung läuft, interessierte Teilnehmer sind aufgefordert sich zu bewerben.

 

Im Herbst 2015 organisiert greenXchange ein weiteres Seminar in Israel. Teilnehmer lernen dort die Herausforderungen der Umwelt in Israel anhand verschiedener Projektbeispiele kennen. Auf dem Programm stehen unter anderem der Besuch des Eshkol-Wasserreservoirs sowie Treffen mit Akteuren aus den israelischen Umwelt- und Außenministerien, aus der Eilat-Eilot Renewable Energy Initiative und aus dem Blaustein Institut für Wüstenforschung.

 

Um die nächsten Schritte für 2015 zu besprechen und 2014 Revue passieren zu lassen, treffen sich vom 21. bis 23. November 2014 greenXchange-Alumni in Berlin.

Aktivitäten und Teilnahmebedingungen von greenXchange

Facebook

E-Mail: greenXchange@jnf-kkl.de

Rede von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks

Einblicke in die Arbeit von JNF-KKL in Israel und greenXchange

 

Mehr über die deutsch-israelischen Beziehungen unter www.israel50deutschland.org