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Transformation der Autobranche

Der Autoexperte Professor Stefan Bratzel spricht darüber, wie deutsche Autobauer die Zukunft der Mobilität gestalten können. 

Ralf Isermann , 23.03.2023
Autoendkontrolle
© picture alliance/dpa

Die Industrie befindet sich weltweit und in Deutschland in einem Transformationsprozess, dies gilt auch und besonders für die Automobilbranche. Wie die deutschen Hersteller auf die Herausforderungen vorbereitet sind und wie das Auto „made in Germany“ im Jahr 2030 aussehen könnte, erklärt Professor Stefan Bratzel, Direktor des Center of Automotive Management (CAM), einem wissenschaftlichen Institut für empirische Automobil- und Mobilitätsforschung. 

Autoexperte Professor Stefan Bratzel
Autoexperte Professor Stefan Bratzel © CAM

Herr Professor Bratzel, Elektromobilität, Digitalisierung, autonomes Fahren – das Autofahren verändert sich grundlegend. Was passiert gerade bei den deutschen Autoherstellern?
Die deutschen Hersteller sind im größten Transformationsprozess ihrer Geschichte, man kann das nicht mit anderen Worten beschreiben. Dieser Transformationsprozess ist zunächst mal technologisch. Wir haben neue Antriebstechnologien wie die Elektromobilität. Dazu kommen Themen wie Digitalisierung, Vernetzung oder vernetzte Dienstleistungen. Da sind völlig neue Kompetenzen notwendig, die man vorher nicht hatte – etwa im Bereich Software und Künstliche Intelligenz (KI). Es gilt jetzt, das vernetzte Fahrzeug herzustellen. Dieses bietet Fahrerinnen und Fahrern Dienste an, die mehr Wertschöpfung bringen. Ein weiteres großes Thema ist das autonome Fahren, das mit all diesen Entwicklungen zusammenhängt.  

Was sind bei diesen Trends die Stärken gerade der deutschen Hersteller?
Die große Stärke liegt darin, dass die deutschen Autobauer in ihren Segmenten hohe Marktanteile haben. Eine weitere Stärke ist, dass alle Hersteller diese Zukunftsthemen erkannt haben. Denn durch diese Trends bestehen natürlich auch Bedrohungen. Es gibt eine starke Konkurrenz.  

Wie sieht das Auto „made in Germany“ im Jahr 2030 aus?
Es ist vollelektrisch. Es ist vernetzt – mit dem Zuhause, mit anderen Fahrzeugen. Das deutsche Auto der Zukunft fungiert zudem als mobiler Stromspeicher, mit dem Besitzerinnen und Besitzer Geld verdienen, indem sie Batteriekapazität freigeben. Auf den Autobahnen fahren die Autos zum großen Teil autonom, die Fahrerinnen und Fahrer können dabei die Zeit mit anderen Dingen verbringen. Das ist die Vision für die deutschen Autos. Und ich würde mir wünschen, dass sie bis 2030 umgesetzt ist. 

© www.deutschland.de 

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