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Die wichtigsten Frauen der deutschen Wirtschaft

Sie sind Managerinnen, Unternehmerinnen oder sitzen in Aufsichtsräten: Ein Wirtschaftsmagazin hat die 75 wichtigsten Frauen in der deutschen Wirtschaft gekürt. Wir stellen einige vor.

Sarah Kanning , 06.01.2017
© dpa/Christian Charisius - Entrepreneur

Wenn es komplex wird, laufen sie zu Hochformen auf. Sie sind durchsetzungsstark, klug, hoch angesehen und arbeiten häufig in internationalen Konzernen: Das Manager Magazin, ein deutschsprachiges Magazin für Wirtschaftsnachrichten, hat zusammen mit der Boston Consulting Group die 75 einflussreichsten Frauen in der deutschen Wirtschaft ermittelt. Im Jahr 2016 umfasste die Liste 50 Frauen, 2017 wurde sie auf 75 erweitert „weil die Zahl der bedeutenden Akteurinnen beständig wächst“. Viele der Frauen in Führungspositionen haben einen internationalen Hintergrund, vor allem die Vereinigten Staaten von Amerika, Spanien und Frankreich stechen als Herkunftsländer der Top-Mangerinnen hervor. Wir stellen einige von ihnen vor.

Frau des Jahres

Melanie Kreis, Finanzvorstand, Deutsche Post DHL Group

Als Prima inter Pares strahlt die Topmanagerin Melanie Kreis „dank ihrer Erfolge ein wenig heller als die anderen“, heißt es im Manager Magazin. Sie wacht über die Finanzen der Deutschen Post und gilt in der Liste der einflussreichsten Frauen als „Frau der Jahres“. Erstmals steht mit Melanie Kreis seit Oktober 2016 eine Frau dem Finanzressort des weltgrößten Logistikkonzerns vor, der fast eine halbe Million Mitarbeiter beschäftigt und 60 Milliarden Euro im Jahr umsetzt. Melanie Kreis ist 45 Jahre alt, Physikerin, Transaktions-Expertin und Mutter zweier Kinder.

Kategorie Managerinnen

Lisa Davis, Vorstand Energie, Siemens

Pragmatisch, uneitel, unaufgeregt: So wird die Amerikanerin, die vormals bei Texaco und Shell arbeitete, charakterisiert. Bei Siemens hat sie den wohl härtesten Job übernommen: Sie soll die Energiesparte wieder in Gang bringen und Milliardenzukäufe integrieren.

Kategorie Aufsichtsrätinnen

Simone Bagel-Trah, Vorsitzende des Aufsichtsrats von Henkel, Sitz im Kontrollgremium von Bayer

Die Ururenkelin von Fritz Henkel, der 1876 die Waschmittelfabrik Henkel & Cie gründete, ist Vorsitzende des Aufsichtsrats des milliardenschweren Konzerns. Sie ist die (bisher) einzige weibliche Vorsitzende in einem Aufsichtsrat der 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen, dem sogenannten DAX-30. Mit Freunden zusammen hat die kunstbegeisterte Top-Organisatorin einen Fonds für Fotokunst gegründet. Der Clou: Jeder kann sich aus dem Fonds Werke ausleihen und zu Hause aufhängen, bis er Lust auf ein anderes Objekt hat.

Kategorie Expatriates

Petra Hesser, Vorstand IKEA Group

Als junge Frau hatte sie den Wunsch in einem Kaufhaus zu arbeiten, vielleicht sogar eines zu leiten – doch dann kam es größer: Fünf Jahre lang war Petra Hesser Chefin des Deutschlandmarktes von IKEA, dem wichtigsten Markt für den Möbelgiganten aus Schweden. Seit 2011 gehört Hesser der Konzernleitung mit Sitz in den Niederlanden an und ist dort für Personal zuständig.

Kategorie Unternehmerinnen

Delia Fischer, Mitbegründerin und Geschäftsführerin von Westwing

Eine Exotin unter den Gründern ist Delia Fischer: Sie hat nicht BWL studiert, sondern Modejournalismus. Sie hat nicht bei einer Investmentbank gearbeitet, sondern bei der Frauenzeitschrift „Elle“. Doch Fischer weiß, was Frauen wollen, und das ist: Westwing. 91 Prozent der Kunden des Online-Einrichtungsportals sind weiblich. Heute kaufen mehr als 26 Millionen Mitglieder in 14 Ländern bei Westwing Einrichtungsgegenstände und Dekoartikel. Anleger warten sehnsüchtig darauf, dass das Unternehmen an die Börse geht.

Kategorie Partnerinnen

Karen Heumann, Geschäftsführerin und Vorstandssprecherin von Thjnk

Nach acht Jahren im Vorstand Werbeagentur Jung von Matt war 2012 Schluss für Karen Heumann: Sie wollte selbst gründen. Ihre Werbeagentur Thjnk arbeitet inzwischen erfolgreich für Großkunden wie Audi, Bifi und GlaxoSmithKline. Dass bei Thjnk mehr Frauen in Führungspositionen arbeiten als Männer, erklärt Heumann damit, dass man bei der Jobvergabe „eben nicht“ auf das Geschlecht achte.

Kategorie Influencerinnen

Tanja Singer, Direktorin Max-Planck-Institut

Tanja Singer gilt als neuer Star am Forscherhimmel. Die Direktorin der Abteilung für Soziale Neurowissenschaft am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig sortiert die volkswirtschaftliche Theorie neu: An die Stelle des Homo oeconomicus setzt sie den mitfühlenden Menschen und untersucht, wie neuropsychologische Erkenntnisse über Motivation, Emotion und soziale Kognition die ökonomischen Modelle zur Entscheidungsfindung beeinflussen.

Kategorie Watchlist

Hildegard Wortmann, Markenchefin BMW

Als „klug, sachlich, vorstandstauglich“ beschreibt das Manager Magazin Hildegard Wortmann. Seit 1998 arbeitet Wortmann bei BMW und koordinierte dort das Marketing für den Mini und die Modelle der X- und Z-Reihe. Seit Juni 2016 wacht die Betriebswirtin, die bei Unilever und Calvin Klein Arbeitserfahrung sammelte, über die Marke BMW. 

Frauen in Chefetagen

Die Hälfte des Himmels