Zum Hauptinhalt springen

Gründerwoche in Deutschland

Drei Fragen zum Thema Selbstständigkeit an die leidenschaftliche Unternehmerin, Designerin, Medienwissenschaftlerin und Autorin Catharina Bruns.

11.11.2013
picture-alliance/dpa - Startup week
picture-alliance/dpa - Startup week © picture-alliance/dpa - Startup week

Frau Bruns, Sie haben nach dem Studium Karriere gemacht und in Dublin für einen globalen Konzern gearbeitet. Mit knapp 30 Jahren entschieden Sie sich jedoch für die berufliche Selbstständigkeit und starteten Ihr Projekt „workisnotajob“, das Denkanstöße für eine neue Haltung zur Arbeit liefert. Was war Ihre Motivation?

Ich habe als Angestellte schnell gelernt, dass die Art, in der ich leben und arbeiten möchte, nicht mit einer klassischen Karriere zu vereinbaren ist. Die Selbstständigkeit dagegen bietet mir die unbezahlbare Möglichkeit, mein Leben und Arbeiten nach eigenen Vorstellungen zu gestalten und eigene Ideen zu verwirklichen. Heute bin ich Unternehmerin und setze viele verschiedene Projekte um. Neben workisnotajob habe ich zusammen mit meiner Gründerpartnerin Sophie Pester die Unternehmen supercraft und Lemon Books gegründet. Gerade kommen wir aus Hamburg zurück, wo wir jährlich den hello handmade Design-Markt veranstalten. Außerdem starten wir noch 2013 eine Interview-Reihe names superwork.

Unternehmerin zu sein, bietet außerdem die große Chance, eine neue Arbeitskultur mitzuprägen.

Wie wichtig ist die internationale Vernetzung?

Ich habe längere Zeit im Ausland gelebt und der Gründergeist, den ich dort kennengelernt habe, wäre auch in Deutschland wünschenswert. Mein Projekt workisnotajob wurde besonders im englischsprachigen Ausland sehr positiv aufgenommen, in den USA musste ich niemandem lange erklären, was ich damit bezwecke. Mir hat es sehr geholfen, mich international zu vernetzen. Durch die Selbstverständlichkeit des Internets ist es möglich, weltweit zu kommunizieren und von einander zu lernen. Die Welt steht uns tatsächlich offen wie nie zuvor  - ich rate jedem, die Chancen die damit zusammenhängen nicht ungenutzt zu lassen.

Wie beurteilen Sie Kampagnen wie die Gründerwoche?

Aus meiner Sicht sollte die Selbstständigkeit als berufliche Perspektive stärker gefördert werden. Ich denke nicht, dass es in Deutschland an Ideen mangelt. Was fehlt ist die Inspiration. In der Schule werden wir darauf vorbereitet, gute Angestellte zu werden – wie man Unternehmer wird, müssen wir uns selbst beibringen. Und daher sind solche Kampagnen wie die Gründerwoche von großer Wichtigkeit.

Gründerwoche Deutschland vom 18. bis 24. November 2013

www.gruenderwoche.de

http://workisnotajob.com/de

www.bmwi.de

www.deutschestartups.org

© www.deutschland.de