Zwei Männer, ein Ziel
Martin Winterkorn (Volkswagen) und Akio Toyoda (Toyota) kämpfen um die Spitze in der Automobilindustrie.

Wer schaut nach vorne, wer in den Rückspiegel? Volkswagen-Chef Martin Winterkorn (großes Foto) will das Wolfsburger Unternehmen bis 2018 zum größten und erfolgreichsten Automobilhersteller der Welt machen. Aber noch liegt Akio Toyoda (kleines Foto) mit Toyota an der Spitze. 2014 verkauften beide Konzerne erstmals mehr als zehn Millionen Autos – Toyota 10,23 Millionen, Volkswagen 10,14 Millionen. Der Unterschied beträgt gerade mal 90.000 Autos. Analysten rechnen damit, das Toyota seine Pole Position in diesem Jahr verlieren könnte. Grund: Volkswagen dürfte mit einer Modelloffensive weiter wachsen, während Toyota mit einer schwächeren Nachfrage auf dem Heimatmarkt rechnet. Interessant auch ein Vergleich der beiden Männer an der Spitze. Akio Toyoda ist der Enkelsohn des Firmengründers und war mit 53 Jahren der bislang jüngste Toyota-Chef. Er ist begeisterter Rennfahrer und nahm sogar drei Mal unter dem Pseudonym „Morizo Kinoshia“ als Fahrer am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring teil. Martin Winterkorn wird im Mai 68 Jahre alt und ist damit der älteste Chef eines Dax-Unternehmens. Er gilt als detailversessener Ingenieur. Ein Handyvideo mit ihm wurde zum (unfreiwilligen) Youtube-Hit, weil er auf einer Messe ein Konkurrenzmodell missmutig mit den Worten „Da scheppert nix“ kommentierte.