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Neue Ideen zu Klima und Energie

Gemeinsam globale Herausforderungen anpacken: Eine neues Programm fördert Teams deutscher und russischer Wissenschaftler.

Johannes Göbel, 21.08.2018
Das deutsche Forschungsschiff Polarstern in der Arktis
Das deutsche Forschungsschiff Polarstern in der Arktis © Alfred-Wegener-Institut/Mario Hoppmann

© CC-BY 4.0

Sie wollen von der Sonne lernen, im ewigen Eis und im tiefsten See der Erde die Folgen der Erderwärmung beobachten und Naturkatastrophen besser vorhersehen: Mit dem Klimawandel und innovativer Energiespeicherung beschäftigen sich sechs deutsch-russische Forschungsteams, die vor Kurzem als „Helmholtz-RSF Joint Research Groups“ ausgewählt wurden. Die Helmholtz-Gemeinschaft, Deutschlands größte Wissenschaftsorganisation, und die Russian Science Foundation (RSF) haben das Förderprogramm gemeinsam etabliert. Nachdem 2017 bei einer ersten Auswahlrunde die Fachgebiete „Biomedicine“ und „Information and Data Science“ berücksichtigt wurden, konnten sich nun Wissenschaftler zu „Climate Research“ und „Energy Storage and Grid Integration“ bewerben. Für eine Laufzeit von drei Jahren erhalten diese deutsch-russischen Teams jeweils eine Förderung von bis zu 260.000 Euro pro Jahr, die je zur Hälfte von Helmholtz-Gemeinschaft und RSF finanziert wird.

Helmholtz-RSF Joint Research Groups 2018: Jetzt bewerben

Am 1. September 2018 startet die dritte und letzte Auswahlrunde für die Helmholtz-RSF Joint Research Groups, diesmal mit dem Fokus „Materials and Emerging Technologies“ sowie „Structure and Dynamics of Matter“. Die Bewerbungsfrist endet am 30. November 2018.

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Der Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, Otmar D. Wiestler, betont mit Blick auf die zuletzt ausgewählten Projekte: „Auf vielen Forschungsgebieten ist Russland für uns ein wichtiger Partner. Die Energieversorgung der Zukunft und der Klimawandel sind zwei davon. Unser neues Förderinstrument ist deshalb ein wertvoller Baustein für wirkliche Fortschritte in diesen Bereichen.“

An den ausgewählten Forschungsprojekten sind jeweils Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eines Helmholtz-Zentrums sowie russische Partner beteiligt; ein Schwerpunkt des Programms liegt auf der Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses in Deutschland und Russland. Und das beschäftigt die Forschungsgruppen:

Von der Sonne lernen

Flüssigmetallbatterien bieten eine aussichtsreiche Möglichkeit zur Speicherung erneuerbarer Energien. Das Problem: Die Strömungsinstabilitäten, die ihr Magnetfeld verursacht, sind noch viel zu groß. Ähnliche Instabilitäten werden auch im Sonnenmagnetfeld beobachtet. Wissenschaftler aus Dresden, Perm und Moskau erhoffen sich durch vergleichende Beobachtung neue Lösungsansätze.

Ammoniak als Energiespeicher

Eine neue Generation von Katalysatoren für die Energieumwandlung ist das Ziel des russischen Boreskov Institute of Catalysis (BIC) und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Gemeinsam wollen die Partner die Nutzung von Ammoniak als Energiespeichermolekül im Betrieb von Brennstoffzellen effizienter gestalten.

Kälter und effizienter

Wissenschaftler aus Dresden, Darmstadt und Tscheljabinsk wollen mithilfe der magnetischen Kühlung in der Gasverflüssigung die Effizienz in Elektromobilität und Energiespeicherung steigern. Dafür entwickeln sie neuartige magnetische Materialien.

Klimawandel im Baikalsee

Wie wird der Baikalsee, der größte und tiefste See der Welt, mit dem Klimawandel fertig? Am Beispiel der Flohkrebse untersuchen Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung mit ihren russischen Partnern, wie sich steigende Temperaturen auswirken.

Katastrophen verstehen

Mit dem Blick für große Zusammenhänge: Deutsche und russische Wissenschaftler erhöhen gemeinsam die Auflösung der Klimamodelle über Europa um ein Vielfaches und simulieren das terrestrische System vom Grundwasser über die Landoberfläche bis in die Atmosphäre. So lassen sich Extremereignisse wie Überflutungen, Hitzewellen oder Dürren viel genauer abbilden.

Neue Klimamodelle

Wie können Klimamodelle die physikalischen Prozesse an der Grenzfläche zwischen Atmosphäre, Eis und Ozean besser abbilden? Was lässt sich daraus über den Klimawandel in der Arktis, aber auch in den mittleren Breiten lernen? Auch diesen Fragen gehen russische und deutsche Wissenschaftler in einer neuen Forschungsgruppe gemeinsam nach.

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