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Kooperation im All

Zukunft und Vergangenheit verbinden die Weltraumbehörden Europas, Kanadas und der USA.

29.10.2014
© ESA - Space

Wenn in diesen Tagen der Deutsche Alexander Gerst als Astronaut der „European Space Agency (ESA)“ und der US-Amerikaner Reid Wiseman als NASA-Astronaut auf der internationalen Raumstation ISS gemeinsam forschen, dann ist das auch ein Höhepunkt in einer jahrzehntelangen europäisch-amerikanischen Kooperation im All. Ein erster Meilenstein war 1973 die Unterzeichnung des „Spacelab-Memorandums“ zwischen der NASA und der ESA-Vorgängerorganisation ESRO.

Zehn Jahre später erfolgte der Jungfernflug des europäischen Raumlabors Spacelab: Ulf Merbold flog als erster ausländischer Raumfahrer mit einem US-Shuttle ins All. Während der Mission absolvierten er und seine fünf US-Kollegen an Bord der Raumfähre Columbia sowie im integrierten Spacelab-Modul ein aufwendiges Forschungsprogramm. Auch das Jahr 1990 brachte einen Durchbruch: Das Weltraum-Teleskop Hubble, ein weiteres ESA-NASA-Gemeinschaftsprojekt, beobachtet seitdem fremde Sonnensysteme und machte 2004 und 2006 die ersten direkten Aufnahmen eines Exoplaneten in sichtbarem Licht. Erst vor Kurzem entdeckte Hubble Wasserdampf in der Atmosphäre von HAT P-11b; es ist der bislang kleinste Planet außerhalb unseres Sonnensystems, bei dem ein Nachweis von Wasser gelungen ist. 2018 soll das „James Webb Space Telescope“, für das NASA, ESA und die kanadische Weltraumbehörde CSA bereits seit 1996 zusammenarbeiten, Hubble nachfolgen. Und auch für die bemannte Raumfahrt gibt es konkrete Pläne: 2017 soll die NASA-Raumkapsel Orion, zunächst ohne Besatzung, starten. Die Orion soll Astronauten weiter als je zuvor in den Weltraum hinaustragen und dabei ein Antriebsmodul nutzen, das auf dem europäischen „Automated Transfer Vehicle“ basiert. ▪