Alabali Radovan bei UN-Gipfel in Sevilla
Treffen soll Finanzierung armer Staaten nach Rückzug der USA neu ordnen

Sevillad (dpa) - Bei der UN-Konferenz für Entwicklungsfinanzierung in Sevilla beraten die Mitgliedsstaaten darüber, wie gerechtere Lebensverhältnisse weltweit erreicht werden können – trotz des Kahlschlags bei den US-Leistungen. US-Präsident Donald Trump hat mehr als 80 Prozent der Mittel von USAID gestrichen, rund ein Viertel der gesamten internationalen Entwicklungsfinanzierung. Entwicklungsministerin Reem Alabali Radovan hat bereits erklärt, dass weder Deutschland noch die EU die fehlenden US-Mittel vollständig ersetzen können. „Aber wir müssen trotzdem alles dafür tun, das Schlimmste zu verhindern“, sagte die Ministerin. Sie sprach sich für eine gemeinsame europäische Entwicklungspolitik aus. „Sevilla muss konkrete Lösungen liefern, für den enormen Finanzbedarf im Kampf gegen Hunger und Armut, für Klimaschutz, globale Gesundheit und Frieden“, sagte Alabali Radovan.
In Sevilla soll die Finanzierung der 17 globalen Ziele der Vereinten Nationen neu geplant werden. Dafür wollten die UN-Mitgliedsstaaten ein neues Abkommen zur Entwicklungsfinanzierung beschließen, die sogenannte Verpflichtung von Sevilla (Compromiso de Sevilla). Darauf hätten sich die UN-Mitgliedstaaten außer den USA, die auch nicht an der Konferenz teilnehmen, bereits in der vergangenen Woche geeinigt. Deutschland war 2024 nach den USA der weltweit größte Geber von ODA-Leistungen – Official Development Assistance sind bilateralen Hilfen, die direkt an einzelne Länder gehen, und multilateralen Leistungen, die an internationale Organisationen fließen.