Bundestag beschließt Gesetz für neuen Wehrdienst
Ab 1. Januar 2026 gilt für junge Männer die Pflicht zur Auskunft und Musterung. Der Dienst selbst ist weiter freiwillig.
Berlin (dpa) - Der Bundestag hat grünes Licht für den neuen Wehrdienst gegeben. Alle jungen Männer und Frauen ab Geburtsjahrgang 2008 werden vom nächsten Jahr an einen Fragebogen zur Person erhalten, der auch die Motivation zum Wehrdienst abfragt. Männer müssen, Frauen können diesen beantworten. Für alle Männer, die ab 1. Januar 2008 geboren wurden, soll dann die Musterung wieder zur Pflicht werden. Praktisch wird sie aber erst später greifen.
Die Pläne sehen vor, dass der Bundestag über eine sogenannte Bedarfswehrpflicht entscheiden soll, wenn Zielmarken für die Vergrößerung der Bundeswehr verfehlt werden sollten.
Ende Oktober 2025 hatte die Bundeswehr 184.242 aktive Soldaten, darunter 12.062 freiwillig Wehrdienstleistende. Die Zahlen sind damit in diesem Jahr erstmals wieder gestiegen. Allerdings braucht Deutschland nach den neuen NATO-Zielen im Ernstfall 460.000 Soldaten, darunter 260.000 Männer und Frauen in der aktiven Truppe.
Die Wehrpflicht war 2011 in Deutschland nach 55 Jahren ausgesetzt worden.
Aus Protest gegen die Wehrdienstpläne gingen junge Menschen in mehreren deutschen Städten auf die Straße. „Wir wollen nicht als Kanonenfutter enden“, hieß es auf Instagram in einem Aufruf.