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Unterstützung für Uganda

Uganda nimmt in Afrika die meisten Flüchtlinge auf. Deutschland unterstützt das Land mit Humanitärer Hilfe und langfristigen Projekten.

Martin Orth, 07.08.2017
Hilfe für Afrika
© dpa

Der Bürgerkrieg in Südsudan hat einen großen Teil der Bevölkerung zur Flucht gezwungen. Rund 1,9 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer geflüchtet - über eine Million suchen in Uganda Schutz und Hilfe. Mit insgesamt 1,3 Millionen Flüchtlingen ist Uganda, das selbst rund 40 Millionen Einwohner zählt, das bedeutendste Aufnahmeland für Geflüchtete in Afrika und weltweit das viertgrößte Aufnahmeland.

Beispielhafte Flüchtlingspolitik

Die Flüchtlingspolitik Ugandas setzt stark auf Entwicklung und gilt weltweit als beispielhaft für die Integration von Flüchtlingen. Geflüchtete genießen in Uganda Bewegungsfreiheit und erhalten Land, Saatgut und Werkzeuge, um sich möglichst schnell selbst versorgen zu können.

Doch weil die Flüchtlingszahlen dramatisch steigen, stößt die ugandische Flüchtlingspolitik an ihre Grenzen. Die Aufnahmekapazitäten und die Verfügbarkeit von Land sind weitgehend erschöpft. Und die Dürre in weiten Teilen Ostafrikas lässt noch mehr Menschen nach Uganda flüchten.

50 Millionen Euro Hilfe

Die Bundesregierung hat Uganda daher während des Flüchtlings-Solidaritätsgipfels der Vereinten Nationen in Kampala im Juni 2017 rund 50 Millionen Euro für die Versorgung der Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Südsudan zugesagt.14 Millionen Euro sollen für humanitäre Hilfe aufgewendet werden, der Rest geht in Projekte der Entwicklungszusammenarbeit.

Die deutsch-ugandische Entwicklungszusammenarbeit reicht bis in das Jahr 1964 zurück. Auf die Unabhängigkeitserklärung 1962 folgten zunächst zwei Jahrzehnte voller Unruhen und Machtkämpfe, bevor 1986 Yoweri Museveni die Präsidentschaft übernahm und in weiten Teilen des Landes eine Ära des Friedens und der Versöhnung einläutete. Seit 2007 ist Uganda Schwerpunktland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit.

„Verbessertes Migrationsmanagement“

Ein Kernprojekt der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ist das „Verbesserte Migrationsmanagement“ am Horn von Afrika. Im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und der EU  versucht die GIZ in Zusammenarbeit mit den Anrainerstaaten grenzüberschreitende Migration geordneter und humaner zu gestalten.

Das Projekt ist im Kontext der Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren“ zu sehen, die das BMZ 2014 gegründet hat. Damit sollen sowohl kurzfristig Flüchtlinge und aufnehmende Gemeinden unterstützt als auch langfristig entstandene, strukturelle Fluchtursachen wie Armut, Ungleichheit und Ernährungsunsicherheit beseitigt werden.

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