Zum Hauptinhalt springen

Mediasteak – die „Filetstücke“ des Fernsehens

Gute Ideen aus Deutschland: Das junge Portal „Mediasteak“ empfiehlt das Beste aus den Mediatheken. Ein Kurzinterview mit den Gründerinnen Laura Pohl und Anne Krüger.

22.02.2017
© PROMO - Anne Krüger and Laura Pohl

Wie entstand die Idee, mit Mediasteak ein „Best of Mediatheken“ zu entwickeln?

Anne Krüger: Das war 2012 während meines Studiums an der Universität der Künste in Berlin. Als mal wieder die leidige Diskussion darüber geführt wurde, wie schlecht das deutsche Fernsehen sei, hab ich gerufen: „Ich liebe Fernsehen!“ und aufgezählt, was für großartige Dokumentationen und Filme ich allein in der vergangenen Woche in den Mediatheken gesehen habe. Ein Freund schlug vor, dass ich diese Tipps in einem Blog teilen sollte. Denn es ist doch so, dass immer weniger Leute linear Fernsehen wollen – und wer hat schon Zeit und Lust, sich stundenlang durch alle Mediatheken zu klicken? Seit 2013 betreiben wir nun „Mediasteak“, dank Nominierungen für den Grimme Online und den Lead Award 2014 haben wir schnell viel mediale Aufmerksamkeit bekommen.

Nach welchen Kriterien wählen Sie Ihre „Filets“ aus, und wie unterscheidet sich Mediasteak von ähnlichen Anbietern im Netz?

Anne Krüger: Zuerst einmal muss uns das Thema interessieren oder aktuell für uns wichtig sein. Das sind oft ganz persönliche Vorlieben. Wenn der Beitrag dann auch filmisch gut umgesetzt, spannend und sehenswert ist – dann wird es ein Filet.

Laura Pohl: Manchmal werden wir auch von Sendern und Usern auf eine Doku hingewiesen oder haben den Film schon im Kino oder auf der Berlinale gesehen. Thematisch interessieren uns vor allem Popkultur, Subkulturen und Politik. Damit treffen wir den Geschmack unseres anspruchsvollen jungen Publikums. Mediasteak unterscheidet sich von ähnlichen Anbietern durch die persönliche Kuration. Wir schauen alles, was wir empfehlen und schreiben einen eigenen Text zum Video.

Traumberuf „Glotzen“:  Wie sieht der Arbeitsalltag bei Mediasteak aus?

Anne Krüger: Sobald wir morgens ins Büro kommen, sprechen wir uns im Redaktionsmeeting ab und entscheiden, wer welche Doku schaut und als „Filet“ – so nennen wir unsere Empfehlungen – bearbeitet. Neben dem Sichten von Videoinhalten produzieren wir „Best-Of-Filmlisten“ für Kooperationen, arbeiten an unserer App, die wir für Apple TV entwickelt haben und bereiten Film-Events vor. Die Dokus und Filme selber schauen wir eigentlich nie während der Arbeitszeit, sondern abends oder morgens zu Hause.

Laura Pohl: Wir durchsuchen jeden Tag die Mediatheken der Sender und andere Videoplattformen und schauen, was neu reinkommt. Dass wir unsere Empfehlungen selbst anschauen, ist uns absolut wichtig. Denn zum einen interessiert es uns, zum anderen können wir nur so die von uns angepeilte Qualität sichern. Wir „glotzen“ also schon sehr viel. Das ist unser Job und unsere Leidenschaft!

 

Die beliebtesten Beiträge auf Mediasteak (Februar 2017)

  1. Doku „Wer ist Donald Trump“: www.mediasteak.com/wer-ist-donald-trump-arte
  2. Satire-Videos zu „America First, XY second“: www.mediasteak.com/everysecondcounts
  3. Video der New York Times über Menschen, die vom 10-Meter-Turm springen: www.mediasteak.com/ten-meter-tower
  4. „Swansea Love Story“, eine Doku über die Heroin-Epidemie in einer Stadt in Wales: www.mediasteak.com/swansea-love-story-teenage-heroin-epidemic-vice
  5.  „Louis Theroux – Im Tal der Pornos“, sehr beliebte Doku über die Veränderungen des Porno-Business:  www.mediasteak.com/louis-theroux-does-porn

© www.deutschland.de