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Lagerfelds deutsche Schauen

Karl Lagerfeld, bekanntester Modedesigner aus Deutschland, wird museal.

30.03.2015
© dpa/Franck Fernandes - Karl Lagerfeld

Er ist gemeint, wenn vom deutschen „Modezar" die Rede ist. Neben Zopf und dunkler Brille gehören bissige Sprüche zu Karl Lagerfelds Markenzeichen. Und natürlich Kultkatze „Choupette“, die mit ihm in Paris lebt. Aber was steckt hinter dieser schillernden Existenz, was macht den Kreativen aus? Seine Arbeiten zeugen schon seit Mitte der 1950er-Jahre von einem untrüglichen Gespür für das aktuelle Lebensgefühl und der entsprechenden modischen Umsetzung. Lagerfeld arbeitet seit Beginn seiner Karriere für Luxusmodehäuser wie Fendi und Chloé. Als künstlerischer Direktor und Chefdesigner von Chanel gilt er als einzig legitimer Nachfolger der Gründerin und Modelegende Coco Chanel. Lagerfeld ruht sich darauf nicht aus. Der über 70-Jährige – die Angaben über das Geburtsjahr variieren – ist bis heute eine Ikone des Zeitgeists und zählt zu den weltweit renommiertesten Modedesignern. Deutsche Ausstellungshäuser präsentieren diesen exzentrischen Workaholic in jüngster Zeit in mehreren Schauen.

Haute Couture in Bonn

Im Frühjahr 2015 ist die „Karl Lagerfeld. Modemethode“ in der Bundeskunsthalle Bonn zu sehen. Hier wird nicht sein Gesamtwerk präsentiert, die Ausstellung konzentriert sich auf sein Wirken für die Haute Couture. Die Arbeit an der Kollektion steht dabei im Mittelpunkt, denn die „Modemethode“, das Prinzip Lagerfelds, ist ein Gesamtkonzept: Von den ersten Entwurfsskizzen bis zum fertigen Kleidungsstück, von den Accessoires über die Kulisse und Musik bei der Modenschau bis zum Grafik-Design für Presse, Werbung und Schaufensterdekoration – jedes Detail liefert der Meister selbst. Mit dieser Schau widmet sich die Bundeskunsthalle erstmals dem Modekosmos Karl Lagerfelds und erzählt ganz nebenbei ein Stück Modegeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts. Das Museum Folkwang in Essen hatte bereits 2014 „Karl Lagerfeld. Parallele Gegensätze –  Fotografie – Buchkunst – Mode“ getitelt. Die Ausstellung zeigte die kreative Palette Lagerfelds: Mode, Zeichnungen und Fotografien, Filme, Bücher und Produktdesign. Mit der Ausstellung „Feuerbachs Musen – Lagerfelds Models“ hatte die Hamburger Kunsthalle im gleichen Jahr eine ungewöhnliche Doppelschau zu Anmut, Erotik und der Verehrung von Musen und Models präsentiert. Gemälde von Anselm Feuerbach reihten sich an bisher noch nie gezeigte Fotografien von Karl Lagerfeld.

Ausstellung „Karl Lagerfeld. Modemethode“ bis 13. September 2015 in der Bundeskunsthalle Bonn

www.bundeskunsthalle.de

www.karl.com

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