Berlinale-Splitter: Tag 5
Wer über den roten Teppich geht, wie gut Filme schmecken können und wie sicher es auf der Berlinale ist. Eindrücke vom fünften Tag des Festivals.
Roter Teppich: Autogrammjäger um Kristin Scott Thomas
Schlechte Nachrichten für Autogramm- und Promi-Selfie-Jäger: Die spanische Schauspielerin Penélope Cruz hat ihren Besuch bei der Berlinale abgesagt. Grund dafür sei eine kurzfristige Drehplanänderung bei einem neuen Film, teilte das Festival mit. Dafür ist aber die britische Schauspielerin Kristin Scott Thomas in Berlin. Bei der Premiere von „The Party“, einer Gesellschaftssatire der britischen Regisseurin Sally Potter, hat Kristin Scott Thomas die Autogrammjäger begeistert.
Filme für Gourmets
Die Berlinale-Sektion „Kulinarisches Kino“ ist ein Dauerbrenner unter den Festivalfans. Das Konzept: Nach der Kinovorstellung werden die Zuschauer von Spitzenköchen mit einem vom jeweiligen Film angeregten Menü bewirtet. Am Montag, 13. Februar, servierte der Berliner Sternekoch Alexander Koppe ein Menü, das von dem Film „Schumanns Bargespräche“ inspiriert wurde. In dem Film von Marieke Schroeder geht es um Charles Schumann, einen weltbekannten deutschen Barkeeper. Die Gäste bekamen ein BioEi mit Blumenkohl, Parmesan und Gartenkresse, danach gab es Island-Kabeljau mit Pilzen und Karotten und zum Abschluss ein „Piña Colada“-Dessert aus Ananas, Passionsfrucht, Kokos und Curry.
Einsteigen für eine gute Sache: der Berlinale Social Bus
In der Nähe des roten Teppichs steht der „Berlinale Social Bus“. Sieben Tage ist in einem alten Doppeldecker ein spannendes Programm zu den Themen Menschenrechte, fairer Handel und Entwicklungszusammenarbeit zu sehen. Die Organisatoren sind die weltweite Menschenrechtsorganisation Amnesty International, ChariTea – ein Sozialunternehmen aus Hamburg, das fair gehandelte Bio-Eistees und Limonaden produziert – und das Netzwerk Viva Con Agua, das sich für den weltweiten Zugang zu sauberem Trinkwasser und sanitärer Grundversorgung einsetzt. Das Angebot im Berlinale Social Bus reicht vom israelisch-palästinensischen Dinnerabend bis zur Crowdfundingberatung für Filmprojekte.
European Shooting Star: der junge Deutsche Louis Hoffmann
Der 19-jährige deutsche Schauspieler Louis Hofmann wird nach diesem Berlinale-Montag noch gefragter sein als zuvor. Denn er wurde am 13. Februar als einer der zehn „European Shooting Stars“ geehrt. Unter den Alumni der „European Shooting Stars“ sind namhafte Schauspieler wie Daniel Craig, Rachel Weisz, die Berlinale-Preisträgerin Nina Hoss oder Moritz Bleibtreu.
Deutsche Komödien im Aufwind, Teil 2: „Gabi“
2017 stehen einige deutsche Komödien im Scheinwerferlicht der Berlinale. Darunter auch „Gabi“, ein amüsanter Kurzfilm des deutschen Regie-Studenten Michael Fetter Nathansky. Der Film dreht sich um das Leben der Fliesenlegerin Gabi. Ihr Auszubildender möchte seine Freundin verlassen – und diese Szene vorher mit seiner Chefin proben. Als Gabis Mann sie betrügt und sie ihren Vater kurzfristig bei sich aufnehmen muss, gerät ihr Leben mehr und mehr aus den Fugen. Langsam findet Gabi Gefallen am Spiel der Inszenierung und übernimmt es mehr und mehr für ihr eigenes Leben.
Sicherheit auf der Berlinale: ein friedliches Festival mit vielen Taschenkontrollen
Wie verhindert man die eigene Entführung? Auf dem Potsdamer Platz ist ein Schild aufgestellt, das genau dies erläutert. Sicherheit spielt auf der Berlinale eine wichtige Rolle. Auf der Programm-Pressekonferenz Ende Januar 2017 wies Berlinale-Chef Dieter Kosslick darauf hin, dass nicht alle, die am roten Teppich stehen, Berlinale-Fans seien. Deshalb arbeiten die Berlinale-Organisatoren eng mit den Sicherheitsdiensten und der Polizei zusammen. Die Taschen der Festival-Besucher werden verstärkt kontrolliert.
67. Internationale Filmfestspiele Berlin vom 9. bis zum 19. Februar 2017