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Das Haus des Jahres

Das Deutsche Architekturmuseum stellt die „Häuser des Jahres“ aus – gewonnen hat eine „Wellblech-Hütte“.

07.11.2016
© Bernd Müller, Olching - Haus des Jahres

Wie sieht das Traumhaus aus? Eine imposante Villa auf einem großen Gartengrundstück mit wahlweise Pool, See- oder Bergblick? Weit gefehlt. Die prominent besetzte Jury des Wettbewerbs „Häuser des Jahres – die besten Einfamilienhäuser“ hat sich bewusst dagegen entschieden und „alle eingereichten Häuser, die nur angeben wollen, von vornherein aussortiert“, so der bekannte Architekt Meinhard von Gerkan. Auch sein Jurykollege Nils Holger Moormann, Produktdesigner und Möbelhersteller, sieht die „wahre Kunst des Architekten in der Beschränkung“. So gewann 2016 eine „Wellblech-Hütte“ auf einem schmalen Restgrundstück in einem Vorort von München den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis.

„Disziplinierter Umgang mit den preiswertesten Materialien“

Haus des Jahres

Die Jury unter Vorsitz von Peter Cachola Schmal, Direktor des Deutschen Architekturmuseums in Frankfurt am Main, war „begeistert vom disziplinierten Umgang mit den preiswertesten Materialien (Wellblech, Estrich, Holztafeln), der das Ziel der Sparsamen adelt: Ein Musterbeispiel der Einfachheit für das kleine Budget.“ Das Besondere: Preisträger Guntram Jankowski von „werk A architektur“, Berlin, gelingt „durch die Verwendung eines einheitliche Materials für die gesamte Gebäudehülle (Dach und Wand) sowie die raffinierte Gliederung der Fassade durch Vertikalfenster eine erfreulich gute Integration des Wohnhauses in die Umgebung“.

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Jurymitglied Wolfgang Bachmann, Publizist, hat über die Jahre des Wettbewerbs einen Trend festmacht: „Es prägt sich ein, dass die Bauherrschaften, die einen Architekten aufsuchen, sich mit Materialien und Details anfreunden konnten, die ehemals nur von Liebhabern einer puristischen Moderne akzeptiert wurden; wir denken an Sichtbeton, Zementestrich, unbehandeltes Holz, rostigen Stahl, gläserne Brüstungen.“ Auch ein weiterer Trend bestätigte sich dieses Jahr – der zur Einfachheit in der Jury. Schon 2015 gewann eine „Behauste Scheune“.

Ausstellung „Häuser des Jahres“ bis zum 20. November 2016 im Deutschen Architekturmuseum, Frankfurt

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