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Der deutsche Pavillon auf der Architektur-Biennale

Der deutsche Beitrag auf der Architektur-Biennale in Venedig thematisiert unter dem Motto „Making Heimat“ die Integration von Flüchtlingen.

13.07.2016
© Felix Torkar - Biennale

Dieses Gebäude ist offen für alle. Die torartigen Aussparungen in den Wänden haben keine Türen, werden nicht verschlossen. Die Gestaltung des deutschen Pavillons bei der 15. Internationalen Architekturbiennale in Venedig darf man ruhig als politisch-künstlerische Stellungnahme verstehen. Mehr als eine Million Flüchtlinge kamen 2015 nach Deutschland, auch für 2016 wird eine hohe Zahl Schutzsuchender erwartet. Das wirft nicht zuletzt Fragen nach Wohnraum auf. Wenig verwunderlich also, dass die Verantwortlichen des deutschen Beitrags – eine Gruppe des Deutschen Architektur Museums (DAM) in Frankfurt am Main – sich dieses Themas angenommen haben. Titel ihres Beitrags: „Making Heimat. Germany, Arrival Country“.

Die Gestaltung des Pavillons selbst ist dabei nur einer von drei Teilen der Ausstellung. In einem weiteren geht es um ganz reale Flüchtlingsunterkünfte in Deutschland. Peter Cachola Schmal, Direktor des DAM, und sein Team haben dazu eine Internetplattform aufgebaut. Die „Refugee Housing Database“ gibt einen Überblick darüber, wie Städte und Architekten auf den hohen Bedarf nach Unterkünften reagieren. Zu den Konzepten gehören Leichtbauhallen, die nur übergangsweise genutzt werden, aber auch Projekte für dauerhaften, günstigen Wohnungsbau. Mit Angaben zu Materialien, Kosten und der Zahl der Bewohner pro Quadratmeter soll die Plattform zu Diskussionen anregen.

Acht Thesen zur „Arrival City“

Der dritte Teil der Ausstellung widmet sich dem Thema „Arrival City“. Der kanadisch-britische Autor des gleichnamigen Buches, Doug Saunders, hat daran mitgearbeitet. Die Ausstellung untersucht am Beispiel der Stadt Offenbach, inwiefern es auch in Deutschland „Arrival Cities“ gibt. Saunders versteht darunter Gegenden innerhalb von Städten – häufig an ihrer Peripherie –, die Zuwanderern als Sprungbrett dienen, weil sie dort die sozialen und wirtschaftlichen Strukturen vorfinden, die sie in der Zeit des Ankommens benötigen. Gemeinsam mit Saunders haben die Mitarbeiter des DAM acht Thesen zur „Arrival City“ erarbeitet – viel Diskussionsstoff für die Besucher dieses offenen Hauses.

15. Internationale Architektur-Biennale bis zum 27. November 2016 in Venedig

www.dam-online.de

www.makingheimat.de

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