Das internationale Festival „Mitte Europa“
Das einzigartige Festival verbindet die ehemaligen Grenzregionen von Sachsen, Böhmen und Bayern.
Kultur überwindet Grenzen: Diesem Motto folgen seit 1992 prominente Künstler und renommierte Ensembles beim deutsch-tschechischen Festival „Mitte Europa“. Ein Kultursommer, der seinen besonderen Charme aus außergewöhnlichen Veranstaltungsorten im deutsch-tschechischen Grenzgebiet bezieht: In alten Bauten und Scheunen, in gotischen Kirchen und mittelalterlichen Klöstern erleben die Gäste klassische Musik, Jazz, Folklore, aber auch literarische Programme, Ausstellungen, künstlerische Meisterklassen und Symposien. Bestimmt wird das Programm mit rund 60 Veranstaltungen vom deutsch-tschechischen Kulturaustausch, aber auch Spitzenkünstler aus ganz Europa sind zu Gast.
Eine Brücke der Versöhnung
Die Wurzeln des Festivals reichen in das Jahr 1990 zurück. Die Initiatoren Thomas Thomaschke, ein deutscher Konzert- und Opernsänger, und seine Frau, die promovierte Prager Kunsthistorikerin Ivana Thomaschke-Vondráková, waren 1976 aus der DDR emigriert. Gleich nach dem Fall der Berliner Mauer entwickelten sie den Plan, aktiv das Zusammentreffen der Menschen in den Grenzgebieten zwischen dem bisher geteilten Deutschland und der damaligen Tschechoslowakei zu fördern. Im Sommer 1990 fand so die erste internationale Gesangsmeisterklasse mit dem Namen „Grenzbegegnungen“ im sächsisch-vogtländischen Dorf Mißlareuth in unmittelbarer Nähe der Grenzsperrzone zu Bayern statt. Wo einst der „Eiserne Vorhang“ Europa teilte, bauten Festivalgastgeber und ihre Gäste Stück für Stück eine Brücke der Versöhnung. Heute stemmen 65 sächsische, tschechische und bayerische Gemeinden gemeinsam das Kulturereignis. 400 Kilometer entlang der deutsch-tschechischen Grenze, von der Oberpfalz, Oberfranken, Westböhmen über das Vogtland, das Erzgebirge bis in den Dresdner Raum und nach Nordböhmen reicht das Festivalgebiet.
Seit 2015 ist der deutsche Konzertpianist Manfred Schmidt künstlerischer Leiter von „Mitte Europa“. Den Festivalauftakt macht 2015 das Leipziger Bachorchester im frisch sanierten Národní dům („Volkshaus“), einem repräsentativen Jugendstilbau im tschechischen Karlsbad. Als Artists in Residence sind der tschechische Cellist Jiří Bárta und für Deutschland der Organist der Dresdner Frauenkirche, Matthias Grünert, zu hören.
Festival „Mitte Europa“ vom 14. Juni bis 2. August 2015.
