Deutscher Architekt renoviert Minkas
Der deutsche Architekt Karl Bengs hat die traditionellen japanischen Bauernhäuser für sich entdeckt.

KONSTRUKTIV. Die traditionellen japanischen Bauernhäuser, die Minkas, gelten als schlicht und werden abgerissen, sobald man sich einen Neubau leisten kann. Doch der deutsche Architekt Karl Bengs hat den kulturellen Wert dieser Häuser erkannt und im Dorf Takedokoro bereits jedes vierte Haus mit deutschen Materialien und Techniken renoviert. Holzfenster mit Doppelverglasung, gedämmte Wände, ein gemauerter Kamin und eine elektrische Fußbodenheizung garantieren modernen Wohnkomfort. Die Häuser ähneln einem deutschen Fachwerkhaus. Sie kommen ganz ohne Nägel aus. Trotzdem sind die Balken so fest miteinander verbunden, dass die Struktur selbst heftigen Erdstößen standhält. Inzwischen gelten die Häuser wieder als so attraktiv, dass schon mehrere Städter aus Tokyo nach Takedokoro hinter der zentraljapanischen Gebirgskette gezogen sind. Und Bengs hat mittlerweile in ganz Japan Dutzenden alten und verfallenen Gebäuden neues Leben eingehaucht.