Zum Hauptinhalt springen

Die Frage nach dem neuen Wir

Der Japaner Koki Tanaka ist Künstler des Jahres 2015 der Deutschen Bank Kunsthalle in Berlin.

02.10.2015

„Fukushima“ hat Japan verändert – und eine neue Generation Künstler hervorgebracht. Einer der Protagonisten ist Koki Tanaka, Jahrgang 1975, aufgewachsen mit der Rezession der 1990er-Jahre. „Wir waren unpolitisch, aber die Katastrophe von Fukushima hat uns aufgeweckt“, sagt er. Bis dahin hatte sich der in Los Angeles lebende und arbeitende Künstler mit Phänomenen des Alltags auseinandergesetzt, um neue Perspektiven zu eröffnen. Heute verstört er sein Publikum mit Arbeiten zum menschlichen Miteinander. Was passiert, wenn neun Friseure auf einmal einer Frau die Haare schneiden? Ein Video dazu hatte er bereits 2010 gedreht. Nach der Nuklearkatastrophe 2011 sah er es in einem neuen Licht. „So eine Katastrophe kann utopische Momente der Solidarität schaffen.“ Die Schönheit von gemeinschaftlichem Handeln, aber auch die hässliche Seite des Menschseins, das Alltägliche in seiner politischen Dimension, das ist heute sein Thema. Koki Tanaka ist Künstler des Jahres 2015 der Deutschen Bank Kunsthalle in Berlin.

db-artmag.de