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Nürnberg: Europäischer Erinnerungsort

2025 liegt die Kulturhauptstadt Europas wieder in Deutschland. Wir stellen die Bewerber um den Titel vor. Hier: Nürnberg.

11.09.2017
Nürnberg
© Michaela Braun

Deutschland. Mit diesem Titel verbindet sich die Hoffnung auf mehr Besucher, eine höhere Wahrnehmung und eine innere Aufbruchsstimmung: Für 2025 darf Deutschland wieder eine „Kulturhauptstadt Europas“ benennen. Die Entscheidung fällt erst 2020, doch eine Reihe von Städten haben sich schon ins Rennen gebracht. Wir haben ihre Oberbürgermeister gefragt: An welchem Ort in Ihrer Stadt wird besonders deutlich, dass sie das Zeug zum Titelträger hat?

Ulrich Maly
Ulrich Maly © dpa

Ulrich Maly, Oberbürgermeister von Nürnberg:

„Wer erleben möchte, warum Nürnberg das Zeug zur Kulturhauptstadt hat, sollte hierher kommen: ‘Auf AEG‘ ist eine neue Kulturwerkstatt. Sie entstand auf dem Gelände des weltweit bekannten Waschmaschinenwerks, das die Firma Elektrolux vor sieben Jahren geschlossen hat. Die Werkstatt befindet sich an einem zentralen Ort europäischer Geschichte: Ganz in der Nähe liegt der Justizpalast mit dem Schwurgerichtssaal 600. Von November 1945 bis Oktober 1946 mussten sich dort führende Vertreter des nationalsozialistischen Regimes vor einem internationalen Gericht verantworten.

Unser Programm entsteht überall dort, wo es Kommunikation und Innovation gibt.

Heute bauen genau hier junge Kreative, Künstler und Kulturvereine aus aller Welt an einem neuen, lebendigen und vielfältigen Europa – in sogenannten ‚Ideen-Reichen‘, wie die vielen Zimmer für die Werkstattarbeit heißen. Nürnbergs Konzept für die Bewerbung zur Kulturhauptstadt nimmt also eine Anforderung der Europäischen Union besonders ernst: die Partizipation. Unser Programm entsteht nicht in einem abgeschlossenen Büro der Stadt, sondern überall dort, wo es Kommunikation und Innovation gibt.“

Protokoll: Bettina Mittelstraß

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