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Müll wird zu Gold

Die Upcycling-Ausstellung „Pure Gold“ des ifa-Instituts geht auf Welttournee. Wir zeigen die faszinierende Aufwertung von Schrott zu Design.

Martin Orth, 16.05.2018
Ausstellung „Pure Gold - Upcycled! Upgraded!“
Ausstellung „Pure Gold - Upcycled! Upgraded!“ © dpa

Eine Sitzgruppe aus Kunststoffverpaackungen, ein Bücherregal aus Altpapier, Leuchten aus Blechdosen, eine Decke aus Textilabfällen, Taschen aus Videobändern: Der Karlsruher Design-Professor Volker Albus hat mit sechs internationalen Kuratoren zum 100-jährigen Jubiläum des ifa-Instituts eine aufsehenerregende Upcycling-Ausstellung zusammengestellt. „Pure Gold“ hatte im September 2017 im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe Premiere. Jetzt geht die Ausstellung auf Welttournee und ist zunächst vom 18. Mai bis 22. Juli 2018 im TCDC Bangkok zu sehen.

Zum Luxus aufgewertet

„Vom Ramsch zum Luxusobjekt“, lautete eine Schlagzeile zur Eröffnung. Tatsächlich zeigen die 53 Designer an 76 Werken, wie aus Müll „reines Gold“ werden kann. Ein Paradebeispiel dafür ist der Kronleuchter „Drop“ des Designers Stuart Haygarth. Er besteht aus hunderten unterschiedlicher, sorgfältig gereinigter Plastikflaschenböden, die er zu einer tropfenförmigen Gesamtform arrangiert hat. Allerdings ist er inzwischen so teuer, dass er in der Ausstellung nicht gezeigt werden kann.

Recyclingmotiviertes Design ist kein ganz neuer Ansatz. „Es lassen sich Bezüge zu dem aus der bildenden Kunst bekannten Prinzip des Ready-made ebenso erkennen wie zum Adhocism, den Charles Jencks Anfang der 70er Jahre proklamierte“, so Volker Albus in seiner Einführung zur Ausstellung. Das Designkonzept ist weltweit wieder im Trend.

Upcycling ist in der asiatischen Kultur fest verankert

Auf der Hamburger Begleitkonferenz „Trash it? Burn it? Use it!“ betonte der thailändische Designer Eggarat Wongcharit, dass Upcycling kein Kulturexport aus dem Westen, sondern in der asiatischen Kultur fest verankert ist. Seine eigenen Objekte, Hocker aus Stoffresten, wurden unter anderem auf dem Salone del Mobile in Mailand ausgestellt.

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