Start-Hilfe für Einwandererkinder
Die Hertie-Stiftung fördert die Ausbildung von begabten und engagierten Schülerinnen und Schülern aus Zuwandererfamilien. Eine gelungene Initiative für bessere Integration.

Phuong Duyen Tran lebt mit ihrer Familie in Berlin-Marzahn. Die 16-Jährige ist hier geboren. Ihr Vater wanderte schon vor 30 Jahren als aus Vietnam in das damals geteilte Deutschland ein. Das Viertel Marzahn verbinden viele mit Plattenbauten und Problemen. „Wenn ich Leuten erzähle, woher ich komme, dann kann ich schon ihre Gedanken aufblitzen sehen: aha, wenig Bildung oder Ähnliches“, erzählt die Schülerin in einem Filmbeitrag über Menschen in Berlin. Dann denkt sie: „Denen zeige ich es.“
Genau das tut Phuong Duyen Tran gerade. Mathematik liegt der Jugendlichen besonders. Deshalb hat sie sich um ein „Start“-Stipendium der Hertie-Stiftung beworben und wird nun auf ihrem Weg in Studium und Beruf gefördert. Bewerben können sich junge Leute mit Migrationshintergrund, die gute Schulleistungen zeigen und sich sozial engagieren.
Das Stipendienprogramm gehört zu den größten in Deutschland. Und die Bilanz des vor zehn Jahren von der gemeinnützigen Stiftung initiierten Programms kann sich sehen lassen: 1400 Jugendliche in 14 Bundesländern werden unterstützt; 669 Stipendiaten haben bereits ihr Abitur gemacht, die Durchschnittsnote liegt bei 2,0. Mittlerweile gibt es sogar Start-Initiativen in Österreich. Im Jubiläumsjahr spricht die Hertie-Stiftung selbstbewusst vom „Start“-Stipendium als „einer kleinen Bürgerbewegung“.
Einer, der sich damit gut auskennt, hielt zum zehnten Jahrestag von „Start“ eine Laudatio auf das Stipendium und seine Initiatoren: Bundespräsident Joachim Gauck. Die Idee, für seinen eigenen Weg zu kämpfen, hat auch Gaucks Leben geprägt. Die geförderten Schülerinnen und Schüler ermutigte der Bundespräsident zum Engagement für die Demokratie: „Wir glauben an Euch! Nicht nur als Fachkräfte von morgen, sondern als Bürger in diesem Land.“
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