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Wohnraum der Zukunft

Die Ausstellung „Wohnungsfrage“ im Haus der Kulturen der Welt in Berlin regt dazu an, gemeinsam mit internationalen Experten über das Wohnen der Zukunft nachzudenken.

11.11.2015
© Jan von Holleben - "Wohnungsfrage"

Wie funktioniert die „soziale Stadt“, wenn es nicht für alle bezahlbaren Wohnraum gibt? Wie lässt sich verhindern, dass Begegnungsstätten für Jung und Alt aussterben? Welche neuen Formen für Wohnen und Arbeiten unter einem Dach sind denkbar? Diese und weitere Fragen beschäftigen Künstler, Wissenschaftler, Architekten, Politiker und Stadtplaner im Rahmen der Ausstellung „Wohnungsfrage“ im Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin, die Teil des vierjährigen Großprojekts „100 Jahre Gegenwart“ ist. In Debatten und Vorträgen diskutieren sie die folgenschweren Veränderungen im Bereich der Wohnungspolitik und des Wohnungsbaus und präsentieren ihre künstlerischen Arbeiten rund um das Thema Wohnen.

Starker Nachfragedruck

Die Wohnungsfrage ist in Deutschland aktueller denn je: Mehr als die Hälfte der Deutschen wohnt zur Miete. In den Großstädten sind es sogar mehr als 70 Prozent. Immer mehr Menschen zieht es wegen besserer Job- und Ausbildungschancen, geringerer Mobilitätskosten und attraktiverer Kultur- und Freizeitangebote in die Städte. Die starke Nachfrage lässt die Mietpreise steigen. Das Gesetz zur Mietpreisbremse, das am 1. Juni 2015 das in Kraft getreten ist, soll zwar verhindern, dass Vermieter ihre Forderungen übertrieben steigern können, aber dennoch können sich viele Menschen, vor allem Familien, viele Angebote nicht leisten. Und angesichts des Zustroms von Flüchtlingen nimmt die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum weiter zu.

Für sein Projekt hat das HKW zum Beispiel Senioren eingeladen, gemeinsam mit dem Londoner Architekturbüro Assemble das Konzept für eine Wohnung nach ihren Vorstellungen zu entwickeln: Privatheit und Gemeinschaft sind kein Gegensatz, die Wohnung passt sich an die Bedürfnisse eines langen Lebens an. Das Kooperative Labor Studierender (Kolabs) und das Ateliers Bow-Wow aus Tokio haben ein Konzept entworfen, das Schnittstellen für gemeinsames Wohnen und Lernen schafft. Das Brüsseler Büros Dogma und der Frankfurter Realism Working Group verwandeln die bürgerliche Stadtvilla in ein Haus, in dem die Trennung von Wohnen und Arbeiten aufgehoben ist.

Ausstellung „Wohnungsfrage“ bis zum 14. Dezember 2015 im Haus der Kulturen der Welt, Berlin

www.hkw.de

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