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Besondere Leistungen (2)

Die Deutsche Sporthilfe stellt einige ihrer Medaillenfavoriten für die Paralympics in Rio de Janeiro vor.

07.09.2016
© dpa/BEAUTIFUL SPORTS/Axel Kohring - Paralympics

Heinrich Popow, Leichtathletik

Auch nach vielen Jahren im Spitzensport sind die Paralympics das absolute Highlight für alle Athleten mit Behinderung. Die Spiele in Rio werden die vierten Paralympics von Heinrich Popow (Jahrgang 1983) sein. Er will seine Goldmedaille von 2012 und seinen Weltrekord verteidigen. 7. September 2012 – was für ein Tag im Londoner Olympiastadion: 80.000 Menschen erzeugen eine unglaubliche Stimmung. Nach 12,40 Sekunden ist Popow am Ziel, Gold bei den Paralympics! Dazu kamen 2012 Bronze über 200 Meter und mit der 4x100 Meter Staffel. Schon in Athen 2004 und in Peking 208 hatte er insgesamt vier Medaillen gewonnen. Sport ist für ihn das Wichtigste im Leben. Er will mit seinen Leistungen anderen Menschen Mut machen, ihnen zeigen, dass auch im größten Rückschlag eine Chance steckt. Er war sieben, als seine Familie aus Kasachstan nach Deutschland kam. Und er war neun, als sich sein Leben auf den Kopf stellte. Ärzte stellten die Diagnose: Tumor in der linken Wade. Das Bein musste amputiert werden. Doch Aufgeben gab es für den Leverkusener nicht. „Ich laufe nicht, obwohl mir ein Bein fehlt. Ich laufe, weil mir ein Bein fehlt.“

Markus Rehm, Leichtathletik

Ein Mann, der in besonderer Weise für Inklusion steht, ist Markus Rehm (Jahrgang 1988). 2012 in London gewann er im Weitsprung die paralympische Goldmedaille mit Weltrekord, dazu mit der Sprintstaffel Bronze. Am 26. Juli 2014 gewann Rehm mit einer Weite von 8,24 Metern die deutsche Meisterschaft der nichtbehinderten Sportler. So hat er das Thema paralympischer Sport und Gleichberechtigung in die Medien und in die öffentliche Diskussion gebracht. Und er kämpft weiter mit allen erdenklichen wissenschaftlichen Argumenten um ein ständiges Startrecht bei Olympia und allen anderen Wettbewerben. An einem Sonntag im Jahrhundertsommer 2003, Rehm war 14 Jahre alt, hatte der begeisterte Wakeboarder einen Unfall auf dem Main, dabei zog er sich schwere Bein-Verletzungen zu. Als Folge musste das rechte Bein unterhalb des Knies amputiert werden. Er kehrte in den Sport zurück, sogar als Wakeboarder (2005 deutscher Vize-Jugendmeister), doch dann widmete er sich stärker der Leichtathletik. Schon früh hat der Leverkusener sich mit Prothesen beschäftigt, weil er sich besser bewegen wollte. Inzwischen ist er Orthopädiemechaniker-Meister und gibt seine große Erfahrung an andere Betroffene weiter.

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