Zum Hauptinhalt springen

Falscher Fünfer, richtiger Neuer

Der deutsche Fußballnationaltorwart Manuel Neuer etablierte bei der Fußball-WM in Brasiien eine neue Spielweise.

22.10.2014
© picture-alliance/dpa - Manuel Neuer

„Ich helfe, wo ich kann.“ Mit diesen wenigen Worten brachte Manuel Neuer seine Leistung auf den Punkt. Im Achtelfinale der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien traf die deutsche Nationalmannschaft im Juni 2014 auf Algerien. Deutschland gewann mit 2:1 – und daran hatte der deutsche Nationaltorwart einen großen Anteil. Er interpretierte seine Aufgabe neu und bewies einmal mehr, warum er als einer der besten Torhüter der Welt gilt: Immer wieder entfernte er sich von der Torlinie und klärte die Bälle vor der Abwehr. Deutschland hatte einen Feldspieler mehr, spielte gewissermaßen wieder mit Libero.

Die Fußballfachwelt war begeistert und titulierte Neuer, der in der Bundesliga beim FC Bayern München spielt, daraufhin als „falschen Fünfer“ – diese Nummer wurde bis vor einigen Jahren dem Libero zugewiesen. Ein gutes Omen: Bereits 1974 und 1990 holte Deutschland den WM-Titel mit einem Libero. Der 28-jährige Neuer unterstützte die deutsche Abwehr auch in den folgenden Partien. Seine Teamkollegen und er machten die Sensation perfekt und holten den WM-Pokal nach Deutschland. 
„Ich habe selten einen besseren Libero gesehen. Vielleicht mal Franz Beckenbauer“, sagte Torwarttrainer Andreas Köpke. ­Gelobt wird der im Ruhrgebiet geborene Neuer auch für seine exzellenten Reflexe und seine Fähigkeit, selbst weite Pässe zentimetergenau auf dem Fuß seiner Teamkollegen zu platzieren. Deutsche Sportjournalisten haben ihn 2014 zum zweiten Mal zu „Deutschlands Fußballer des Jahres“ gewählt. Verewigt wird Neuer nun sogar jenseits des Fußballplatzes: mit einer Wachs­figur im Kabinett von Madame Tussauds in Berlin.

www.dfb.de