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Olympia an der Deutschen Schule

Die Deutsche Schule Rio de Janeiro hat die ersten Olympischen Spiele in Südamerika aktiv begleitet.

15.09.2016
© Deutsche Schule Rio de Janeiro - Olympic Games 2016

Bereits im ersten Schulhalbjahr 2016, noch bevor sich im August die Weltaufmerksamkeit auf Rio de Janeiro richtete, waren die Olympischen Spiele Thema Nummer 1 in der Schule.

„Olympiando”, eine Arbeitsgruppe aus Jugendlichen der 8., 9. und 10. Klassen, traf sich seit Schuljahresbeginn einmal wöchentlich, um das Thema Olympia möglichst vielseitig zu diskutieren. Sie gestalten einen thematischen Blog, unternahmen Ausflüge und organisierten Informationsveranstaltungen. Wichtiger Bestandteil des Projekts war der Austausch mit Schülern des Klenze Gymnasiums München. Im Oktober werden die Jugendlichen der Deutsche Schule Rio de Janeiro den Austragungsort der Olympischen Spiele von 1972 bereisen. „Unsere Teilnehmer freuen sich schon sehr, gemeinsam mit ihren Altersgenossen kontrovers über Olympia zu diskutieren", merkt Lehrer Nils Menzel an, einer der Betreuer des Projekts.

Eine weitere unvergessliche Begegnung ereignete sich bereits im Juni 2016. Schüler der Deutschen Schule Rio de Janeiro hatten die Gelegenheit, Freundschaftsspiele der deutschen und brasilianischen Rollstuhlbasketball-Nationalmannschaften zu besuchen. Am 23. Juni  verbrachten die Mitglieder der deutschen Nationalmannschaft einen Vormittag in der Schule. Die Sportler demonstrierten Spielzüge und veranstalteten Workshops, wobei die Schüler die speziell für den Sport entwickelten Rollstühle selbst ausprobieren durften. „Die Kinder und Jugendlichen konnten die paralympischen Athleten persönlich kennenlernen und ganz unbefangen Fragen stellen”, berichtet Sportlehrer und Koordinator der Treffen Mario Kappenstein.

Anfang Juli richtete die Deutsche Schule Rio de Janeiro schließlich ihre eigene schulinterne Miniolympiade aus. Fünft- bis Neuntklässler des deutschen und brasilianischen Schulzweigs traten in verschiedenen olympischen Disziplinen gegeneinander an. Aber auch in paralympischen Disziplinen wie Blindenlauf galt es, sich zu bewähren. Das alljährliche große Schulfest mit rund 4000 Besuchern Ende Juli stand ebenfalls ganz im Zeichen des Sports. Alle Schülerpräsentationen und -ausstellungen widmeten sich der bunten Welt des freundschaftlichen und friedlichen Kräftemessens.

Das Deutsche Olympische Jugendlager

Auch wenn im Austragungszeitraum der Olympischen Spiele selbst kein Unterricht stattfand, war das Schulgelände der Deutschen Schule Rio de Janeiro im August 2016 durch jugendlichen Sportgeist belebt. Vom 5. bis zum 19. August beherbergte die Schule das Deutsche Olympische Jugendlager. 50 junge, erfolgreiche und sozial engagierte deutsche Sportlerinnen und Sportler zwischen 16 und 19 Jahren nahmen daran teil. Klassenzimmer wurden mit Stockbetten zu Schlafräumen ausgestattet, die Turnhalle und der Sportplatz zu Trainingsplätzen, das Auditorium in einen Gruppen- und Seminarraum umfunktioniert. Die Jugendlichen, Vertreter von über 30 Sportarten, hatten somit die Chance, die „Faszination Olympia“ und die Atmosphäre vor Ort hautnah mitzuerleben. Sie besuchten Wettkämpfe, das Olympische Dorf und das Deutsche Haus. Wichtiger Bestandteil des Jugendlagers waren aber auch Aktionen und Workshops zur Auseinandersetzung mit Themen wie Nachhaltigkeit und Olympia bedingten urbanen Entwicklungen. Trotz Ferien nutzten auch Schülerinnen und Schüler der Deutschen Schule die einmalige Gelegenheit, an den Aktionstagen des Jugendlagers teilzunehmen.

Am 8. August lud die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) die jungen Athleten, Jugendliche von Partnerorganisationen der deutschen Entwicklungszusammenarbeit sowie Schüler der Deutschen Schule Rio de Janeiro zu einem internationalen Treffen ein. Gemeinsam gestalteten die Jugendlichen in Arbeitsgruppen zu energieeffizientem Wohnen, Tropenwald, Urban Gardening und „Sport für Entwicklung“ plastische Modelle ihrer nachhaltigen Zukunftsstadt. Auch bei sportlichen Aktivitäten wie Rollstuhl-Basketball, Blindenfußball und Ultimate Frisbee hatten die Jugendlichen die Gelegenheit sich zu begegnen und besser kennenzulernen. Eindrücke hierzu sind in der Reportage des brasilianischen Fernsehsenders TV Brasil festgehalten: https://www.youtube.com/watch?v=_cOda4T--6w

Interviews von und mit Schülern

Für Martin Engel (9), 4. Klasse, waren die Olympischen Spiele ebenfalls ein Erlebnis der besonderen Art. Im Rahmen der Initiative „kinder+Sport“ war er eingeladen worden, deutsche Olympioniken zu interviewen. Schüler der DS Rio de Janeiro zwischen 9 und 15 Jahren konnten sich im Rahmen einer Ausschreibung per Videobeitrag als Kinderreporter bewerben. Die Initiative, die zum Ziel hat, Kinder für Sport zu begeistern, ist seit Anfang des Jahres Partner der Deutschen Olympiamannschaft und Co-Förderer der Deutschen Paralympischen Mannschaft.

http://www.t-online.de/eltern/id_78682892/-kinder+sport-bei-den-olympischen-spielen-in-rio.html

Selbst vor der Kamera standen auch unsere Schüler Luiza Voss (11R1) und Marco Paulo Schwandt (11C1). Der deutsche Kinder- und Jugendkanal KIKA begleitete die jungen Segler beim Training. In einem unterhaltsamen Gespräch, gaben Luiza und Marco Paulo dem Moderator Ben einen kurzen Einführungskurs auf dem Wasser. Auch der Schule statten sie einen kurzen Besuch ab, um Bens Frage/Kompliment nachzugehen: „Warum sprecht ihr eigentlich so gut Deutsch?“

http://www.kika.de/kika-live/sendungen/sendung94064.html

Goldmedaille für Ex-Schülerin der Deutschen Schule Rio de Janeiro

Dass sich der Segelsport unter den Schülerinnen und Schülern der Deutschen Schule großer Beliebtheit erfreut und Tradition hat, belegt niemand eindrucksvoller als Ex-Schülerin Kahena Kunze (25). In einem spannenden Abschlussrennen holte sie gemeinsam mit ihrer Partnerin Martine Grael im 49er FX die Goldmedaille für das Gastgeberland Brasilien. Alle Mitschüler, Lehrer und Mitarbeiter der Schule freuen sich mit Kahena und beglückwünschen sie zu dieser herausragenden Leistung.

Olympische Hüte für deutschen Pavillon OliAle

Neben der Sportbegeisterung wurden die Olympischen Spiele wie erwartet von viel Sonnenschein begleitet. Sonnenhüte, so hatten sich die Schülerinnen und Schüler der 12R gedacht, sollten da nicht fehlen. Unter Anleitung der Kunstlehrerin Tanja Kösters machten sie sich an die Arbeit. Die Idee: Jeder Hut repräsentiert eine olympische Sportart. Die Ergebnisse waren so gut, dass daraus eine Ausstellung zum Anfassen und Aufsetzen entstand, die am 14. August im deutschen Pavillon „OliAle“ bewundert werden konnten. Die Besucher durften die Hüte anprobieren und Selfies klicken. Zeitgleich wurde ein Videoclip gezeigt, der die Olympia-Aktivitäten der Schule noch einmal Revue passieren ließ:

https://www.youtube.com/watch?v=_AniC6ywAuw

„Die Olympischen Spiele 2016 fanden in einer für Brasilien und die Welt schwierigen Zeit statt. In den Wochen vor den Spielen gab es bei uns und weltweit viel Skepsis, ob der Größe der zu bewältigenden Aufgaben. Die Spiele waren dann ein wunderbares Fest und ein großer Erfolg für die Stadt, für Brasilien und für den Sport weltweit. Wir dürfen stolz sein, dass wir unseren Beitrag dazu geleistet haben“, schlussfolgert die deutsche Schulleiterin Sybille Rohrmann.