Ansichten: Anastasia Dmitrijewa
Interview zu „25 Jahre Deutsche Einheit“.

Die Germanistik-Studentin der Staatlichen Universität Twer und Teilnehmerin des Deutsch-Russischen Jugendparlaments 2014 über grenzüberschreitenden Austausch.
Was verbinden Sie mit der deutschen Wiedervereinigung?
Ich habe viel über die deutsche Wiedervereinigung gelesen und auch erfahren, dass viele Menschen in Ostdeutschland nach der Wende ihren Arbeitsplatz verloren und bittere Erfahrungen gemacht haben. Gleichzeitig haben die Menschen aus der ehemaligen DDR ihre Freiheit gewonnen – nicht durch einen Krieg, sondern durch eine friedliche Revolution. Ich bin davon überzeugt, dass die Wiedervereinigung das bedeutendste Ereignis der deutschen Geschichte ist. Die Berliner Mauer trennte nicht nur Bundesrepublik und DDR, sondern auch ganz Europa, ja sogar völlig unterschiedliche Welten.
Die Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch und ihre Partnerorganisation, das russische Koordinierungsbüro für den Jugendaustausch mit der Bundesrepublik Deutschland, organisieren 2015 und 2016 eine Veranstaltungsreihe im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 70 Jahren. Warum ist dieser Austausch wichtig?
Aus der Geschichte können wir nur lernen. Aber dass sich der Krieg zwischen Russland und Deutschland in Geschichte verwandelt hat, heißt auch, dass wir über eine gemeinsame Zukunft sprechen können. Wir haben heute viele Möglichkeiten und Freiheiten, etwas gemeinsam zu unternehmen. Diese Zusammenarbeit und Zukunft ist das, was uns als Jugendliche interessiert.
Was planen Sie für Ihre Zukunft?
Ich würde nach dem Bachelor-Abschluss in Twer gerne meinen Master in Deutschland machen – und später als Dolmetscherin arbeiten. Ich glaube, dass ich mit der Sprache auch die deutsche Kultur noch besser kennenlernen werde. So kann ich mich weiterhin für die deutsch-russischen Beziehungen und den Austausch unserer beiden Länder engagieren.