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Ein Mahner 
für den Frieden

Der Schriftsteller Daniil Granin erinnert mit „Mein Leutnant“ an die Schrecken des Krieges.

02.10.2015

„Die Aussöhnung war für mich keine leichte Sache. Mir war klar, dass Hass ein Gefühl ist, das in eine Sackgasse führt. Hass hat keine Zukunft, er ist kontraproduktiv. Mir war klar, dass man vergeben können muss, aber auch nichts vergessen darf.“ Es waren berührende Worte, die Daniil Granin am 27. Januar 2014 im Deutschen Bundestag sprach, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. 2015 hat Granin sein jüngstes Buch auf Deutsch veröffentlicht: „Mein Leutnant“ erinnert wie Granins Rede im Bundestag an die grauenvolle Belagerung Leningrads durch die Wehrmacht. Und es ist ein Appell für Frieden und Menschlichkeit und gegen blinden Hass und tumben Gehorsam in Kriegszeiten. Das Vorwort zur deutschen Ausgabe von „Mein Leutnant“ hat Altbundeskanzler Helmut Schmidt geschrieben. Im Zweiten Weltkrieg standen sich Schmidt und Granin für kurze Zeit auf den beiden Seiten der Leningrader Front gegenüber. In seinem Vorwort schreibt Schmidt: „Heute treffen wir uns als Freunde, nicht als Feinde. Das ist ein wunderbares Geschenk der Geschichte.“ Und er schlägt die Brücke zu den aktuellen politischen Beziehungen: „Heute gilt es, alles dafür zu tun, den Frieden in Europa zu erhalten. Russland ist der größte Partner und der mächtigste Nachbar in Europa. Ohne Russland kann es in Europa keinen Frieden geben.“

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