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Der erste Humanitäre Weltgipfel in Istanbul

Der erste Humanitäre Weltgipfel in Istanbul geht einher mit einem Paradigmenwechsel.

18.05.2016
© dpa/Rolf Haid - World Humanitarian Summit

Das humanitäre System steht vor gewaltigen Herausforderungen. Komplexe, langanhaltende Krisen bestimmen zunehmend die Arbeit der Humanitären Hilfe. Immer mehr Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, während im vergangenen Jahr weltweit erstmals mehr als 60 Millionen auf der Flucht waren. Der humanitäre Bedarf ist in der Folge weiter gestiegen.  Wie dieser gedeckt werden kann und wie effiziente und vorausschauende humanitäre Hilfe geleistet werden kann, ist Thema des Humanitären Weltgipfels vom 23. bis 24. Mai 2016 in Istanbul.

Nichtstaatliche Akteure und Regierungsvertreter auf Augenhöhe

Auf Einladung des Generalsekretärs der Vereinten Nationen (VN), Ban-Ki Moon, findet zum ersten Mal ein Humanitärer Weltgipfel (World Humanitarian Summit, WHS) statt. Unter den vielen, meist zwischenstaatlichen Gipfelformaten sticht der WHS heraus, indem er eine breite Beteiligung der Zivilgesellschaft ermöglicht: nichtstaatliche Akteure der Humanitären Hilfe wie Hilfsorganisationen begegnen in Istanbul Regierungsvertretern auf Augenhöhe – die angesprochenen Herausforderungen können nur durch gemeinsame Anstrengungen aller beteiligten Akteure überwunden werden.

Dies erfordert neue Ansätze in der Humanitären Hilfe, zum Beispiel beim Thema Finanzierung. Hier ist Deutschland besonders engagiert. Neue, nichtklassische Geber müssen gewonnen werden, während ein „Grand Bargain“ helfen soll, die große Lücke zwischen Bedarf und bestehenden Hilfszusagen zu schließen. Dies geht einher mit einem grundsätzlichen Paradigmenwechsel in der Humanitären Hilfe: weg von bloßer Reaktion auf eingetretene akute Krisenszenarien hin zu vorausschauendem Agieren und längerfristiger Planung, unter Beachtung der humanitären Prinzipien. Deutschland unterstützt den WHS und die mit dem Gipfelprozess einher gehenden Innovationen für die Humanitäre Hilfe von Anfang an.

Die Diskussion im Rahmen des WHS sollen in eine von allen Teilnehmern getragene Erklärung des VN-Generalsekretärs münden und konkrete Selbstverpflichtungen der Teilnehmer enthalten. Der WHS kann so ein wichtiges Signal zur Stärkung des humanitären Systems setzen – und damit beitragen, menschliches Leid in humanitären Krisen noch besser zu bekämpfen.

World Humanitarian Summit vom 23. bis 24. Mai 2016 in Istanbul

www.worldhumanitariansummit.org

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