Gabriel in Uganda
Der deutsche Außenminister machte sich ein Bild von einem der wichtigsten Brennpunkte von Flucht- und Migration.

Uganda ist Schauplatz der drittgrößten Flüchtlingskrise der Welt. Aus dem von blutigen Kämpfen und Dürrekatastrophen geplagten Südsudan strömen täglich bis zu 2000 Menschen über die Grenze. Damit Uganda die aus dem Südsudan fliehenden Menschen weiter aufnehmen kann, braucht das Land dringend mehr internationale Unterstützung.
Wohin führt die Reise?
Der erste Abschnitt auf seiner Reise führte Gabriel deswegen ins Rhino Camp im Norden des Landes. Etwa 50.000 geflüchtete Menschen leben hier, Gabriel traf vor Ort mit Geflüchteten und Helfern zusammen. „Dass ein Land wie Uganda, das selber arm ist, seine Grenzen für Menschen öffnet, die vor dem Bürgerkrieg in Südsudan fliehen, das ist schon beeindruckend", sagte er.
Was kann verbessert werden?
Jetzt gelte es, Uganda zu unterstützen, setzte Gabriel fort. Nachbarländer, die Flüchtlingen helfen, dürfen nicht allein gelassen werden. Gabriel will darum ein Umdenken einleiten. Entwicklungszusammenarbeit und Humanitäre Hilfe für geflüchtete Menschen müssen in Zukunft noch besser aufeinander abgestimmt werden. Damit die Aufnahme von Menschen in Not weiter gelingen kann, müssen Entwicklungsprojekte gezielt Gemeinden unterstützen, die viele Flüchtlinge aufnehmen. Deutschland hat in diesem Jahr bereits mehr als 60 Millionen Euro Hilfe für Uganda bereitgestellt.
Zudem gehe es darum, die Fluchtursachen zu bekämpfen. Im Falle Ugandas steht hier der anhaltende Bürgerkrieg im Südsudan im Vordergrund, der Menschen dazu zwingt, ihre Heimat zu verlassen. In diesem Zusammenhang ist die Kooperation der afrikanischen Nachbarstaaten besonders wichtig. Rund um den Viktoriasee bestehe zwischen Kenia, Uganda, Ruanda und Tansania bereits eine gute Kooperation, so Gabriel. Die Nachbarländer sollten nun ermutigt werden, auch im Südsudan-Konflikt zu vermitteln.
Wen trifft Gabriel?
Seine Eindrücke aus der Flüchtlingssiedlung nimmt Gabriel mit in die ugandische Hauptstadt Kampala, wo er Präsident Museveni traf. Auf der Tagesordnung stehen bei dem Gespräch auch die Lage der Menschenrechte und der Pressefreiheit. Gabriel selbst setzt seine Reise am Donnerstag im südsudanesischen Dschuba fort.